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Grischa für Grüsel

In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz und darüber hinaus. Heute entwickelt er aus der Geschichte des Churer Fuss-Film-Grüsels eine neue Tourismusidee.

Südostschweiz
24.09.16 - 09:41 Uhr
Ereignisse

Unlängst schockierte uns die Meldung von einem Churer, der nackte Frauenfüsse filmt und das in einem Internetportal platziert, wo man sonst Menschen in unbekleidetem Zustand bei exzessiven und oft akrobatischen Leibesübungen zugucken kann. Selbst in England hat dieser Fall Interesse gefunden. Was nicht verwundert, bekommen doch Briten einen hübschen Frauenfuss in der Regel aushäusig gar nie zu Gesicht, weil er wetterbedingt entweder in einem Gummistiefel oder zumindest gröberem Schuhwerk steckt.

Die Bündner Kantonspolizei dagegen würde offenbar gern gegen den Grüsel vorgehen, kann das aber erst, wenn eine der betroffenen Damen Anzeige erstattet hat. Das aber genau ist der Punkt: Viele Churerinnen sind nicht nur von Kopf bis Fuss sehr schön, sondern auch sehr selbstbewusst, sodass es sie vermutlich gar nicht stört, wenn irgendwelche Freaks angesichts eines gepflegten Frauenfusses vor dem heimischen PC anfangen, ein bisschen an sich herumzuspielen. Ausserdem hat doch der Nationalrat gerade erst diese Woche ein Bekenntnis zur Freizügigkeit abgelegt – oder verwechsle ich da jetzt was?

Jedenfalls finde ich, dass sich hier eine Marktnische für den Tourismus bietet. Als Grüsel hat man es ja doch eher schwer, eine geeignete Feriendestination zu finden. Bangkok ist weit weg und düppig, in Budapest wird einem der Pass geklaut – warum also nicht eine Stadt am Fuss (!) der Alpen, die einst den Churer Schuh (!) als Masseinheit hatte, zum neuen Treffpunkt der Fussfetischisten küren? Ein All-inklusive-Paket «Grischa für Grüsel» könnte freies, strafverfolgungsfreies Filmen in der ganzen Stadt einschliesslich Schuhläden, Fusspflegestudios und Umkleidekabinen beinhalten, und zum Tag des Frauenfusses würde die wunderbare neue Bahnhofstrasse zum Catwalk für aufgeschlossene Churer Ladys in Sandalen, Stilettos, High-Heels und was den Grüsel sonst noch geifern lässt.

Vielleicht könnten wir dafür ja sogar Angelina Jolie aufbieten. Jetzt, wo sie nicht mehr ihren Brad bespassen muss, ist sie vielleicht frei für neue Aufgaben. Schöne Füsse hat sie ganz bestimmt. Denn an dieser Frau ist doch nun einfach wirklich alles jolie, n‘est-ce-pas?

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