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Das Herz fühlt sich im Engadin wohl

Erstmals ist am Mittwoch das Projekt Santasana St. Moritz der Öffentlichkeit präsentiert worden. Hotels und Gesundheitsfachleute bieten ab dem kommenden Jahr im Oberengadiner Höhenklima eine ambulante Rehabilitation für Herz-Patienten an.

22.09.16 - 13:00 Uhr
Ereignisse

Herz-Rehabilitation im Höhenklima ist in Europa eine Neuheit. St. Moritz liegt auf 1856 Meter über Meer.  «Die Höhe ist nicht gefährlich für Herzkranke, im Gegenteil», betont der ehemalige Chefarzt am Spital Oberengadin, Donat Marugg. Gemäss seinen Informationen belegen mehrere wissenschaftliche Studien, dass gerade das Höhenklima die Genesung von Herzerkrankten fördert. 

Diese Erfahrung hat auch der Zürcher Unternehmer Viktor F. Fässler gemacht, der nach einem Herzinfarkt das Engadin als Erholungsort gewählt hat. Da kein Reha-Angebot für Herzpatienten vor Ort war, stellte Fässler unter der Leitung eines Arztes selber ein Programm auf – und erholte sich ganz wunderbar. In dieser Zeit keimte in ihm die Idee, im Oberengadin eine ambulante kardiale Rehabilitation auf die Beine zu stellen.

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Moderator Christian Gartmann, Hotelier Christoph Schlatter, Arzt Donat Marugg, Unternehmer Viktor Fässler (von links).

«Auf medizinisch seriöser Basis und unter der Leitung eines Facharztes soll Santasana St. Moritz für die Betreuung vor Ort zuständig sein», erklärt Marugg. Das ganze Programm wird mit einer Begleitforschung durchgeführt. Deswegen wird das Projekt auch von der St. Moritz Health&Innovation Foundation und vom Universitätsspital Zürich unterstützt. 

Wasser, Luft, Sonne und Ruhe

Etwa 200 Patienten wollen die Initianten im ersten Jahr betreuen. Sie sollen in den drei St. Moritzer Hotels «Laudinella», «Reine Victoria»  oder «Kempinski» wohnen und so etwa 10 000 Logiernächte generieren. «Wir wollen die bestehende Infrastruktur und bereits vorhandene Services nutzen», sagt Christoph Schlatter, der ebenfalls am Projekt Santasana St. Moritz beteiligt ist. So werden die Dienste von Ärzten in der Region und vom Spital Oberengadin mit der touristischen Infrastruktur verbunden. Es gehe schlussendlich darum, an die traditionelle Bäderkultur des Oberengadins anzuknüpfen und die heilende Wirkung von Wasser, Luft, Sonne und Ruhe zu nutzen. (fh)

Mehr Informationen: www.santasana.ch

Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos

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