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Zahl der Verletzten in München erhöht

Zwei Tage nach dem Amoklauf von München hat sich die Zahl der Verletzten weiter erhöht. Derzeit sei von insgesamt 35 Verletzten auszugehen, teilte ein Sprecher des Landeskriminalamtes am Sonntag in München mit. Zehn von ihnen gelten weiter als Schwerverletzte.

Südostschweiz
24.07.16 - 09:42 Uhr
Ereignisse

Am Freitagabend hatte ein 18 Jahre alter Schüler am Olympia-Einkaufszentrum im Nordwesten der bayerischen Landeshauptstadt neun meist junge Menschen und danach sich selbst erschossen.

Bei dem schrecklichen Geschehen in München war zunächst über Stunden unklar gewesen, ob es sich nicht möglicherweise um einen terroristischen Anschlag handelt. Deshalb war es auch in der Münchner Innenstadt zu teilweise panikartigen Szenen gekommen. Unter den nun 35 Verletzten sind laut LKA auch einige, die sich dabei Blessuren zugezogen hatten.

Erst nach und nach war klar geworden, dass es sich um die Tat eines Einzelnen handelte. Die Ermittler gehen inzwischen von einem Amoklauf des jungen Deutsch-Iraners aus, der in München geboren wurde. In seinem Zimmer in der elterlichen Wohnung fanden Ermittler Bücher wie "Amok im Kopf. Warum Schüler töten".

Den befürchteten Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gebe es nach bisherigen Erkenntnissen nicht, bestätigte auch der deutsche Innenminister Thomas de Maizière (CDU). Das genaue Motiv des Deutsch-Iraners ist aber weiter unklar.

Psychische Störung des Täters

Der Täter hatte nach ersten Erkenntnissen von Ermittlern eine Erkrankung "aus dem depressiven Formenkreis". "Wir haben einige Hinweise dafür, dass eine nicht unerhebliche psychische Störung bei dem Täter vorliegen könnte", sagte Bayerns Innenminister Herrmann.

Die unfassbare Bluttat sorgt weltweit für Entsetzen und Anteilnahme. In der französischen Hauptstadt Paris erstrahlte der Eiffelturm am Samstagabend in Gedenken an die Opfer in den deutschen Nationalfarben Schwarz, Rot und Gold. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich am Samstag schockiert gezeigt. "Wir denken an Sie, wir teilen Ihren Schmerz, wir leiden mit Ihnen", sagte sie mit Blick auf die Angehörigen.

Die Getöteten stammten nach Angaben des Münchner Polizeipräsidenten Hubertus Andrä alle aus München und Umgebung. Zwei 15-Jährige und drei 14-Jährige seien ums Leben gekommen, so die Ermittler. Weitere Opfer seien 17, 19, 20 und 45 Jahre alt gewesen. Unter den neun Todesopfern seien drei Frauen gewesen.

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