Zigaretten essen oder Cola löffeln?

Von Harry Hustler

Wenn man drei Zigaretten isst, dann stirbt man. Das haben zumindest die meisten von uns schon so gehört. Ob es wahr ist, weiss keiner so genau. Ist aber auch nicht wichtig, denn mindestens hält uns dieser Glaube – nebst dem Geschmack – davon ab, anstatt einer Tafel Schokolade eine Packung Zigaretten pro Tag zu essen. Fakt ist aber, dass rund 50 Milligramm Nikotin für eine Person um die 70 Kilogramm tödlich sind. Das würde einer Menge von zirka fünf Zigaretten entsprechen. Da aber Nikotin in einem sauren Umfeld kaum löslich ist, ist die Wahrscheinlichkeit, sich durch das Essen von Zigaretten zu vergiften, sehr gering. Dafür ist Nikotin gut in Wasser löslich. Deshalb sollte man nie einen mit Wasser gefüllten Aschenbecher austrinken. Wobei ich bezweifle, dass je jemand auf diese Idee gekommen ist.

Da kommt man schon eher auf die Idee mit der Muskatnuss. Wenn man nämlich eine ganze, geriebene Muskatnuss zu sich nimmt, soll dies eine berauschende Wirkung haben. Das haben zumindest die meisten von uns schon so gehört und (wie ich nach einer kleinen Umfrage feststellen musste) auch schon ausprobiert. Gewirkt hat es trotzdem bei niemandem. Da kommt sogar das mittlerweile veraltete «Coca Cola löffeln» in meiner kleinen Umfrage auf die besseren Rauschresultate. Doch alle, die sagen, sie hätten beim «Cola löffeln» schon etwas gespürt, sind sich nicht ganz sicher, ob sie sich das nur eingebildet haben. Das ist aber nicht weiter tragisch, denn wie beim «gefährlichen» Zigaretten essen gilt auch für das «Cola löffeln», dass Einbildung immer noch die beste Bildung ist …

Zum Programm: Dieses Wochenende spielt sich das Partygeschehen wiederum in erster Linie draussen ab, stehen doch mit dem Jazz Welt Festival auf dem Nikolaiplatz in Chur, dem Open Air St. Gallen und dem Züri Fäscht einige Klassiker auf dem Programm. Das Jazz Welt Festival setzt dabei auf begnadete Musiker wie Cissokho-Hason-Brönnimann, Amstad-Brun, Schilter oder Roofer. Das Open Air St. Gallen überzeugt mit einer guten Mischung aus Headlinern wie Radiohead, Ratatat, Mumford & Sons, Caribou oder Crystal Fighters, weshalb das restliche Partygeschehen in der Stadt vollständig zum Erliegen kommt. Das gilt auch für das Züri Fäscht, welches sich an verschiedenen Orten rund um das Zürcher Seebecken abspielt. Speziell zu erwähnen sind die Aussenstation des «Hive» beim Park der Volière, der «Jardin du Plaisir» auf der Blatterwiese, und das «Touch the lake» auf der Chinawiese, wo Scooter und Sean Paul auf der Bühne stehen. Ebenfalls dieses Wochenende startet auch das Montreux Jazzfestival, das die kommenden Tage Künstler wie Air, Muse, Herbie Hancock, Moderat, DJ Shadow oder Patti Smith präsentiert, und auch das FL1 Live in Schaan ist dank Bands wie Mike & the mechanics oder Revolverheld dieses Wochenende sicher eine Reise wert.

Wem dies alles nicht zusagt, ist heute Freitag vielleicht bei den Dubstep-Beats von Dave Hoffman in der «Felsenbar» in Chur, bei Latin-Beats von DJ K-Dog im «Selig», oder bei den House-Beats von Mr. Da-Nos am KV-Fescht in der «Stadthalle» gut aufgehoben. Derweil bounct DJ Nidjo im «Cabanna» in Davos, Max Lässer musiziert im «Landhaus» in Jenaz, Pepi Hug’s Firewall ist im «Plattenberg» ob Elm zu sehen, und Strello spielt in der «Kulti» in Wetzikon.

Morgen Samstag bringen dann Collie Herb, Lex Killa und Mo’Fyah gute Vibes in die «Roots Bar» in Chur, Hot Glue elektrisiert den «Underground Club», Babon, Toru und SA heizen dem «Selig» ein, und DJ Nidjo ist in der «Felsenbar» am Start. Derweil sorgen Skafari und The Roustabouts für Stimmung am Filisurer Dorffest, G-Rockz bringt das «Cabanna» in Davos zum Kochen, im «Pitschna Scena» in Pontresina ist Sunset Grill Party, und in der «K-Bar» in Thusis steigt eine Sommernachtsparty.

In Zürich gibt es nebst dem Zürich Fäscht noch derbe Bässe von The Dawn im «Stall 6», Metal mit Excruciation und Bloodcrown im «Dynamo», Balkan mit Zapjevala im «Sternen Keller» in Rüti, und das «Kraftfeld» in Winterthur feiert 20-Jahr-Jubiläum mit Göldin, Ian Fisher und vielen weiteren. Euer Partykönig wünscht Hals- und Tanzbeinbruch.