Kantonales Tiefbauamt spart auf Kosten der Motorradfahrer
Zwischen Amden und Weesen kam es kürzlich zu einem Selbstunfall eines Motorradfahrers. Das erstaunt den
«Südostschweiz»-Leser Peter Widmer wenig, denn: «Drei gusseiserne Schachtdeckel mitten in der Fahrbahn
bergen ein hohes Unfallrisiko.» Dieses zu minimieren, kostet Geld – zu viel Geld, findet die zuständige Behörde.
Zwischen Amden und Weesen kam es kürzlich zu einem Selbstunfall eines Motorradfahrers. Das erstaunt den «Südostschweiz»-Leser Peter Widmer wenig, denn: «Drei gusseiserne Schachtdeckel mitten in der Fahrbahn bergen ein hohes Unfallrisiko.» Dieses zu minimieren, kostet Geld – zu viel Geld, findet die zuständige Behörde.
Ein 53-jähriger Motorradfahrer hatte Glück im Unglück: Er war Ende Mai von Amden in Richtung Weesen unterwegs. In einer Linkskurve geriet er wegen eines Schachtdeckels ins Rutschen und kollidierte rechtsseitig mit einer Mauer. Zwar kam er dabei nicht zu Fall, rutschte aber rund 70 Meter die Mauer entlang. Dabei zog er sich gemäss Polizeimitteilung unbestimmte Verletzungen an der Schulter zu (Ausgabe vom 30. Mai).
Peter Widmer, «Südostschweiz»-Leser aus Weesen, ist von dieser Unfallmeldung «in keiner Art und Weise überrascht», wie er kurz nach Erscheinen der Unfallmeldung in einem Leserbrief schreibt. Motorradfahrer würden Schachtdeckel scheuen wie der Teufel das Weihwasser: «Denn diese bergen ein erhebliches Unfallrisiko», weiss Widmer aus eigener Erfahrung.
Busfahrer kennen die Probleme
«Mir ist absolut unverständlich, wie die zuständigen Ingenieure es fertigbrachten, auf der rechten Fahrbahnhälfte, ausgangs einer Linkskurve, drei Schachtdeckel direkt nebeneinander zu platzieren.» Motorradfahrer hätten keine Chance auszuweichen – es sei denn, sie würden über die Sicherheitslinie auf die linke Strassenseite ausweichen, ärgert sich Widmer.
Auch Busfahrer haben ihre liebe Mühe mit den Schachtdeckeln: Josef Stadler aus Amden ist seit 24 Jahren Chauffeur bei den dortigen Busbetrieben, er sagt: «Selbst beim Bus drehen die Hinterräder kurz durch, wenn man über diese Schachtdeckel fährt.» Das sei zwar nicht weiter gefährlich, trotzdem müssten Busfahrer achtsam sein. Und der Komfort der Gäste leide dabei.
Gemäss Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei, ist der Unfallhergang klar: «Ursache für den Sturz sind die Schachtdeckel.» Die Abteilung Verkehrstechnik der Kantonspolizei sei mit der laufenden Überprüfung der Strassenverkehrssicherheit beauftragt: «Wenn sich an einem Ort Unfälle häufen, werden allenfalls Empfehlungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit abgegeben.» Die Zuständigkeit liege beim Strasseneigentümer, dem kantonalen Tiefbauamt. Betreffend der erwähnten Schachtdeckel seien ihm keine geplanten Massnahmen bekannt, so Rezzoli. (dgr)
Was das St. Galler Tiefbauamtes zu diesen drei Schachtdeckeln meint, erfahrt ihr am Dienstag in der «Südostschweiz».
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