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Expo: Chance oder Luftschloss?

Die Vision einer Expo Ostschweiz spaltet die Gemüter – nun stellt das Stimmvolk die Weichen, es entscheidet über den Planungskredit. Absehbar ist: Wird die Expo 2027 Tatsache, droht dem Linthgebiet eine Nebenrolle.

Südostschweiz
26.05.16 - 09:07 Uhr
Ereignisse

Millionen von Touristen, spektakuläre Schauplätze, die Ostschweiz weltweit im Rampenlicht: Die erste Expo im östlichen Landesteil soll 2027 Tatsache werden. Beharrlich und diskret haben die drei Kantone St. Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden seit Jahren für die Vision vorgespurt. Jetzt kommt es zum (ersten) Showdown an der Urne. Am 5. Juni entscheiden das Thurgauer und das St. Galler Stimmvolk über die Expo-Planungskredite von drei beziehungsweise fünf Millionen Franken. In Ausserrhoden hat das Parlament den Kantonsanteil von 0,8 Millionen bereits bewilligt.

Stimmen beide Kantone dem Kredit zu, heisst es grünes Licht für die nächsten Schritte. Dann werden mit den Geldern detaillierte Planungen und Machbarkeitsabklärungen finanziert. Scheitert die Vorlage nur schon in einem der Kantone, ist eine Landesausstellung in der (Ost-)Schweiz für Jahre vom Tisch.

Einmalige Bühne – bodenloses Fass

Seit Wochen kreuzen Befürworter und Gegner der Expo die Klingen. Mit einer Landesausstellung biete sich der – oft zu wenig wahrgenommenen – Region eine einmalige Bühne, sich zu präsentieren und profilieren, argumentieren die zahlreichen Unterstützer aus Wirtschaft und Politik von SP bis SVP. Sie versprechen sich dank der Expo wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Impulse für die Ostschweiz.

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Kulturelle Impulse dank einer Expo Ostschweiz? Pressebild

 

Ein solcher Grossanlass sei weder zeitgemäss noch nachhaltig: ein Luftschloss und ein Fass ohne Boden, monieren die Vertreter des Nein-Komitees, das mehrheitlich aus SVP- und EDU-Politikern besteht. Dazu gehört auch Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder aus Rapperswil-Jona. Für sie ist klar: Die Kosten für eine Expo seien kaum abzuschätzen, bluten müssten letztlich die Bürger.

Weitere Stimmen zur Expo 2027 und wie diese sich inhaltlich präsentieren könnte, lest und seht Ihr am Donnerstag in der «Südostschweiz». (rol)

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