Fernsehbiologe öffnet den Blick für Nischen
An der Tagung für Biodiversität an der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) erklärte der Fernseh-Biologe Andreas Moser, wie man Städte planen sollte.
An der Tagung für Biodiversität an der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) erklärte der Fernseh-Biologe Andreas Moser, wie man Städte planen sollte.
Durch seine Fernsehsendung «Netz Natur» ist Andreas Moser zum wohl bekanntesten Biologen der Schweiz geworden.
Somit war er die perfekte Wahl, um die Tagung am Mittwoch zum Thema Biodiversität und Gestaltung des Instituts für Landschaft und Freiraum (ILF) an der HSR zu eröffnen.
Und wie im Fernsehen öffnet er seinem Publikum buchstäblich die Augen für die versteckten Nischen in den Städten, wo etliche Tierarten unbemerkt vom Menschen bestens überleben können.
«Kultur frisst Natur – muss das sein?», fragt er seine Zuhörer. «Mensch wie Tier brauchen Landschaft und naturnahe Räume.»
Die fehlgeplante Siedlung
Zuerst möchte Moser illustrieren, was man bei der Planung von verdichtetem Wohnraum alles falsch machen kann.
Während vorne ein Film über die Siedlung Glattpark in Opfikon läuft, sagt Moser in ungewohnt harscher Tonlage: «Die Siedlung ist ein ziem-
liches Desaster. Die Natur wurde total übergangen. Man pflanzte Bäume in Reih und Glied – und Wühlmäuse nisteten sich ein.»
Da er oft mit seinem Hund dort spazieren gehe, wisse er das mit Sicherheit. «Nur dort fing mein Hund je eine Maus.»
Moser hat die Glattpark-Siedlung täglich vor Augen – da sie unmittelbar neben dem Fernsehstudio und seinem Büro liegt. Er erzählt, wie der künst-
liche See dort aufgrund der wuchernden Algen zu stinken begann, und dass man das Wasser jetzt aufwendig reinigen muss. Dass Baden, aber auch freilaufende Hunde verboten sind, ist für ihn bloss der «traurige Höhepunkt der Fehlplanung». (js)
Mehr in der «Südostschweiz» vom Donnerstag.
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