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SBB stellen in Rapperswil Weichen für die Zukunft

Die SBB ersetzen im Bahnhof Rapperswil 40 Weichen. Die dritte und letzte Weiche für dieses Jahr setzte ein vielköpfiges Gleisteam diese Woche ein. Insgesamt kostet das Projekt 88,5 Millionen Franken.

Südostschweiz
11.09.15 - 08:30 Uhr
Ereignisse

Zu zwanzigst stehen sie in ihren orange leuchtenden Westen auf dem Gleis 6 im Bahnhof Rapperswil. Die einen mit orangen Helmen, die anderen mit weissen. Mit «sie» ist das Gleisbau-Team gemeint.

«Die Weisshelme sind das Sicherheitspersonal. Die Orangen sind die Gleisbauer», präzisiert SBB-Projektführer Christian Imhof. Beim näheren Betrachten erinnern sie an eine Formel-1-Equipe, die sich für den Boxenstopp bereit macht. Jeder der 20 Arbeiter steht am Mittwochabend auf seinem Posten. Es scheint fast so, als hätten sie ihre Plätze zuvor exakt eingezeichnet. Per Funk hört man daraufhin kurz und knapp: «Jetzt, los.»

Ein Motor fährt laut an, der Boden vibriert und die eigenen Worte sind kaum mehr zu verstehen. Projektführer Imhof kommt einen Schritt näher und erklärt mit lauter Stimme: «Nun wird die alte Weiche mit dem Kran gelupft.» Ganze 20 Tonnen ist sie schwer und 37 Meter lang.

Dritte Gleisachse als Entlastung

Es ist die dritte Weiche innert dieser Woche. «Die restlichen 37 folgen in den nächsten beiden Jahren», ergänzt Imhof. Bis Ende 2017 soll das Projekt in Rapperswil fertiggestellt sein. Kosten lassen sich das die SBB 88,5 Millionen Franken. Zum Projekt gehört auch die Erhöhung des Perrons. Sie dient dem stufenfreien Einstieg mit Rollstühlen und Kinderwagen.

Der Grund für den Weichenwechsel: Die Züge, die aus Jona und Schmerikon in Rapperswil einfahren, nutzen bis jetzt dieselbe Gleisachse. Nun entsteht eine weitere – die dritte. «Weil die neuen Weichen einen weniger engen Bogen haben, können die Züge neu mit 60 statt 40 Kilometern pro Stunde in den Bahnhof einfahren», fügt Yvonne Sutter hinzu, die mit Imhof durch den Baustellen-Rundgang führt. So könne man Verspätungen wieder leichter auffangen, sagt sie.

Ein weiterer Grund ist der «Substanzerhalt», wie es Imhof nennt. Aus Erfahrungswerten weiss man: 20 bis 40 Jahre halten die Weichen. Obwohl sie noch einige Jahre zu verwenden wären, werden sie sicherheitshalber bereits jetzt ersetzt. Zudem gilt für die Baumaschinen eine lange Reservationszeit. «Bis zu zwei Jahre im voraus», sagt Imhof. (eh)

Mehr in der «Südostschweiz» vom Freitag.

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