×

Einmaliger Einblick in den Alltag des Ersten Weltkriegs

Als Nationale Fundstelle des Monats August wurde die Grenzbefestigung Stelvio-Umbrail gekürt. Nun wird diese historische Stätte wieder erlebbar gemacht. Am Samstag findet die Eröffnungsfeier statt.

Südostschweiz
30.07.15 - 10:45 Uhr
Ereignisse

Die archäologischen Fundorte der Schweiz sind nicht immer gut sichtbar. Deshalb werten Archaeo Concept und der Verein Archaeo Tourism 2012 die Landschaften und Schätze unter den Ausgrabungen und Fundstellen durch ein originelles touristisches Angebot auf. Ihr nationales Projekt vereint Paläontologie, Archäologie, das kulturelle Erbe der Schweiz und Tourismus und setzt jeden Monat einen anderen Fundort ins Rampenlicht. Unter dem Titel «Archäologische Fundstelle des Monats» heben die Organisatoren insgesamt zwölf archäologische Fundstellen schweizweit hervor.

Für den Kanton Graubünden wurden die Reste der Schweizer Grenzbefestigung von 1914–18 auf dem Umbrailpass zur Fundstelle des Monats August gewählt. Die offizielle Eröffnungsfeier zum Gedenkmonat findet am kommenden Samstag mit thematischen Führungen und der Festansprache des Bündner Regierungsrats Christian Rathgeb statt. Am 8. und 23. August werden weitere exklusive Führungen am Monte Scorluzzo angeboten. Darüber hinaus widmet sich das Museum mit der Ausstellung «14/18» in Sta. Maria ganzjährig dem Thema.

Eine besondere Grenzbefestigung

Die Geschichte der Grenzbefestigung auf dem Umbrailpass ist eng mit der geostrategische Lage Graubündens verbunden. Die Passwege über die Alpen haben die politische und militärische Geschichte dieses Kantons stark geprägt. Mit dem Kriegseintritt Italiens 1915 ist entlang der österreichisch-ungarischen Grenze eine 600 Kilometer lange Front entstanden, an der ein erbitterter Hochgebirgsstellungskrieg in Fels und Eis geführt wurde. Von diesem Konflikt militärisch nicht direkt betroffen, leisteten Tausende Schweizer Soldaten am Umbrailpass in über 2500 Meter Höhe ihren Landesverteidigungsdienst.

Nun werden die einzigartigen Reste des alpinen Truppenlagers mit Baracken, Küchen-, Stall- und Magazinbauten, ausgedehnten Weganlagen, einer Soldatenstube, einem Steinbruch und Krankenhaus sowie dem 1,5 Kilometer langen Schützengraben als Kernstück der Grenzbefestigung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ein ausgebauter militärhistorischer Wanderweg und das zugehörige Museum in der Val Müstair ermöglichen so einen einmaligen Einblick in den Schweizer Alltag des Ersten Weltkriegs. (Fadrina Hofmann)

Details zum Programm und zur Fundstelle des Monats August gibt es unter www.engadin.com/14-18

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Ereignisse MEHR