×

Repower erhält von Energie-Stiftung kein gutes Zeugnis

Die Schweizerische Energie-Stiftung sieht bezüglich Strommix dringenden Handlungsbedarf. Die vier grössten Schweizer Stromproduzenten würden weiterhin auf schmutzige Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke setzen. Darunter auch Repower. Der Bündner Energiekonzern wehrt sich gegen die Kritik.

Südostschweiz
27.07.15 - 11:00 Uhr
Ereignisse

Die Schweizerische Energie-Stiftung (SES) hat die Stromproduktion aus dem Jahr 2014 analysiert. Der Strom der vier grössten Schweizer Energiekonzerne Repower, Axpo, Alpiq und BKW stamme zum Grossteil aus Atom-, Gas- und Kohlekraftwerken, schreibt sie in einer Medienmitteilung. Die Konzerne würden vier Mal mehr Strom aus Gas als mit Wind produzieren. «Die Wasserkraft und neue erneuerbare Energien kommen auf einen Anteil von weniger als einen Drittel.»

Die genannten Stromproduzenten seien nicht nur «die Bremsen der Energiewende, sondern schaffen auch eine Menge Dreck in Form von Atommüll und CO2», heisst es weiter. Kohle- und Gaskraftwerke in Europa würden nicht nur den Klimawandel antreiben, «sie sind auch für die Stromschwemme und dadurch verursachten tiefen Strompreise mitverantwortlich». Im Jahr 2014 habe die Axpo einen Zehntel ihres Stroms mit Gaskraftwerken in Italien produziert, während die Alpiq einen Anteil von rund 14 Prozent ihrer Produktion in europäischen Gaskraftwerken hergestellt habe. Repower belege den zweiten Platz im «Sündenregister der SES».

Marode AKW

Obwohl das Wort Energiewende in aller Munde sei, würden die Energiekonzerne sie kaum umsetzen. «Anstatt im Ausland die guten Bedingungen für Wind- und Sonnenstrom auszunutzen, wird noch immer in die maroden Schweizer AKW sowie dreckige Gas- und Kohlekraftwerke investiert.»

Repower ist mit der Sichtweise der Schweizerischen Energie-Stiftung nicht einverstanden. Auf seiner Homepage schreibt der Bündner Energiekonzern, dass die Äusserungen sehr einseitig seien und dass die Leistungen, die Repower für eine nachhaltige Produktion und eine sichere Versorgung seiner Kunden erbringe, in keiner Weise anerkannt würden. Aus diesem Grund stuft Repower die Äusserungen der SES als «nicht glaubwürdig und nicht transparent» ein. (Zur Repower-Stellungnahme geht es hier.) (so)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Ereignisse MEHR