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«Keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken»

Regionalentwickler Andrea Gilli glaubt an die Zukunft der Val Müstair. Seiner Meinung nach ist jetzt aber eine radikale Strukturbereinigung auf allen wichtigen Ebenen notwendig.

Südostschweiz
17.06.15 - 06:00 Uhr
Ereignisse

Val Müstair.– Die Val Müstair verliert ihr Label Unesco Biosfera Val Müstair-Parc Naziunal. Ausgerechnet die Randregion, in der im vergangenen Jahr eine einzige Geburt verzeichnet wurde, in der die Abwanderung massiv ist und die Grenze zu Italien so nah, dass die Wirtschaftskrise doppelt schmerzt.

Einer, der nach wie vor an eine Zukunft der Val Müstair glaubt, ist Regionalentwickler Andrea Gilli. Er sieht zahlreiche Chancen, aber auch sehr viel Arbeit auf das Tal zukommen. Seiner Meinung nach geht es nun darum,  eine Auslegeordnung zu machen. «Wir werden relativ intensiv prüfen: Was ist Ballast, der abzuwerfen ist, und auf was konzentrieren wir uns?», sagt er.

Es sei klar, dass der Betrieb des Naturparks weitergehen werde. Die Projekte seien eingereicht und wohlwollend vom Kanton zur Kenntnis genommen. «Es gibt keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern es geht jetzt darum, die Strukturen zu überarbeiten und alleanfalls neue Ideen zu prüfen», meint Gilli.

«Es geht nur noch gemeinsam»

Gilli ist nach wie vor  überzeugt, dass die Val Müstair touristisch eine Chance hat. «Wir haben ein Hotelprojekt oberhalb von Tschierv in der Pipeline und hoffen, dass dieses realisiert werden kann», verrät er. Die Zusammenarbeit Tourismus, Biosfera, Beherberger müsse in Zukunft besser werden und auch eine vertiefte Zusammenarbeit mit dem Nationalpark sei notwendig. 

«Die Kommunikation ist sicher ein Thema, das in Zukunft eine zentrale Rolle spielen wird, denn es geht nur noch gemeinsam. Wenn man gegeneinander arbeitet, ist man sehr wahrscheinlich relativ rasch weg vom Fenster», sagt der Regionalentwickler. (fh)

Mehr in der «Südostschweiz» vom Mittwoch.

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