Dramatischer Verein St. Moritz
Der Dramatische Verein probt MUMIEN von Martin Suter
Der «Dramatische Verein St. Moritz» ist mitten in den Proben für seine diesjährige Aufführung. Mit der Stückwahl geht der Verein ganz bewusst neue Wege. Weg vom Schwank, hin zu ernsten und kritischen, manchmal auch leisen Tönen.
Regie führt Mägi Wuhrmann, Madulain.
Der Dramatische Verein probt MUMIEN von Martin Suter
Der «Dramatische Verein St. Moritz» ist mitten in den Proben für seine diesjährige Aufführung. Mit der Stückwahl geht der Verein ganz bewusst neue Wege. Weg vom Schwank, hin zu ernsten und kritischen, manchmal auch leisen Tönen.
Regie führt Mägi Wuhrmann, Madulain.
«Mumien» ist sozial- und gesellschaftskritisch, frech und voller Ironie.
Seit Jahren bettlägrig, seit Jahrzehnten in tiefe, zwischenmenschliche Konflikte verstrickt, ohne Kontakt zu den Kindern, Enkeln und Urenkeln, macht sich das betagte Ehepaar Lisa und Erwin Schwarz (Marlisa Clavadätscher und Rudolf Maag) einen Spass daraus, das um ihr Wohl bemühte Pflegepersonal zu peinigen, zu verwirren und an der Nase herumzuführen.
Die strenge, oft gestresste und mit familiären Problemen belastete Spitex-Schwester (Marilyn Giacometti) und die etwas naive dafür aber immer fröhliche Therapeutin (Simone Pedrun) kriechen den beiden Betagten genau so auf den Leim, wie der von sich und seinen Manager-Qualitäten überzeugte Freiwillige (Franco Tramèr) und der Polizist (Arno Lazzarini), welcher sich gerne als bessere Ausgabe von Detektiv Maloney versteht. Anstatt das Spiel der Alten zu durchschauen, tragen die vier unsinnige Balztänze übers Kreuz aus und merken fast zu spät, was hinter ihren Rücken wirklich abläuft.
In seltener ehelicher Übereinstimmung gehen die beiden Senioren auf Diebestour in den Quartier-Supermarkt. Sie klauen alles, was nicht niet- und nagelfest ist, und sie schaffen es sogar, einen Gammelfleisch-Skandal zu provozieren. Aber damit ist ihr Ideenreichtum noch lange nicht ausgeschöpft....
Zwischen Gaudi, Sozialkritik und Alters-Vandalismus
Das auf der Bühne überzeichnet Dargestellte hat bei vielen Menschen auch in Wirklichkeit den Glauben in die Institutionen erschüttert: Leimspray-Attacken auf Billetautomaten, Gammelfleisch im Supermarkt, Rauschgift-Dealen, Lahmlegen des Nord-Süd-Verkehrs der SBB – alles Schlagzeilen der letzten Jahre. Suter führt uns vor Augen, was sich daraus entwickeln könnte.
Première ist am Mittwoch, dem 30. November. Weitere Vorstellungen: 2./3. und 4. Dezember jeweils um 20.00 Uhr im Hotel Reine Victoria in St. Moritz.
Ticketreservation unter Kulturbüro Laudinella Tel. 081 836 06 02
Weitere Infos finden Sie auf www.theater-stmoritz.ch