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Brand im Asylhaus in Jona: Jetzt ermittelt der Staatsanwalt

Der Verdacht kam schnell auf: Bewohner des Asylhauses an der Porthofstrasse in Jona sind sich sicher, dass der Brand von einer Asylsuchenden absichtlich gelegt wurde. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Südostschweiz
24.03.17 - 05:30 Uhr
Brandherd: Das Feuer brach im dritten Stock des Asylhauses aus. (Archivbild)
Brandherd: Das Feuer brach im dritten Stock des Asylhauses aus. (Archivbild)

Schon in der Brandnacht äusserten Bewohner den schlimmen Verdacht: Das Feuer, welches in der Nacht auf den 7. März das Haus unbewohnbar machte, sei absichtlich gelegt worden. Die Asylsuchende, welche in der Wohnung im dritten Stock lebte, habe das Feuer gelegt. Sie sei schon vor dem Haus gestanden, als die Feuerwehr noch gar nicht vor Ort war. «Sie trug eine warme Jacke, Hose und Schuhe», sagte eine Zeugin gegenüber der «Südostschweiz». Sie selber und die anderen Bewohner der Asylunterkunft seien im Pyjama, barfuss oder in Finken aus dem Haus geflüchtet.

Gehen von Brandstiftung aus

In der Wohnung der beschuldigten Asylsuchenden lokalisierten die Ermittler später tatsächlich den Brandherd. Die Kantonspolizei erklärte, dass in alle Richtungen ermittelt werde. Am Tag nach dem Brand bestätigte der Mediensprecher der Kantonspolizei, Hanspeter Krüsi: «Wir gehen aufgrund des Spurenbildes von Brandstiftung aus.» Die Untersuchungen hätten bestätigt, dass der Brand im dritten Stock ausbrach. Deswegen würden die Ermittler davon ausgehen, dass es sich nicht um einen Brandanschlag von Personen ausserhalb des Bewohnerkreises handle, sondern der Brand von jemandem im Innern des Hauses gelegt wurde.

Dreijährige Tochter zurückgelassen

Die Hausbewohner äusserten jedoch nicht nur den Verdacht der Brandstiftung. Die Augenzeugin machte eine weitere ungeheuerliche Beobachtung: «Die Frau hat ihre dreijährige Tochter in der brennenden Wohnung zurückgelassen.» Das Kind wurde erst im Nachinein aus dem haus geholt.

Inzwischen wurden mehrere Einvernahmen durchgeführt. Der Inhalt dieser Befragungen ist Gegenstand des laufenden Ermittlungsverfahrens, weshalb Krüsi nichts dazu sagte. Auch zu der Verdächtigten machte die Polizei keine weiteren Angaben.

Vielleicht kommt bald Licht ins Dunkel: «Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen führt aufgrund der polizeilichen Ermittlungen eine Untersuchung wegen des Verdachts der Brandstiftung gegen Unbekannt durch, wie Mediensprecher Roman Dobler sagt. (snu)

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