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Unia kritisiert Bedingungen für Weesner Altersheim-Mitarbeiter

Mit der Übernahme der Pflegeheim-Kette Seniocare durch die Tertianum-Gruppe hat das Altersheim Wismetpark in Weesen eine neue Betreiberin erhalten. Die Unia kritisiert, dass sich die Arbeitsbedingungen dadurch «massiv verschlechtert» hätten. Tertianum kontert.

Südostschweiz
08.02.17 - 11:03 Uhr
Neue Führung: Im Eingangsbereich des Wismetparks ist von Veränderungen nichts zu sehen. (Bild: Markus Timo Rüegg)
Neue Führung: Im Eingangsbereich des Wismetparks ist von Veränderungen nichts zu sehen. (Bild: Markus Timo Rüegg)

Für die Mitarbeiter des Altersheims Wismetpark in Weesen gilt seit Kurzem ein neues Arbeitsreglement. Und das bringt einschneidende Veränderungen mit sich. Für die Gewerkschaft Unia ist klar: «Die Arbeitsbedingungen haben sich mit dem Wechsel massiv verschlechtert.» Das schreibt sie in einer Medienmitteilung.

Neues Reglement für Mitarbeiter

Hintergrund ist, dass der Wismetpark nicht mehr von der Pflegeheim-Kette Seniocare betrieben wird. Diese wurde von der Tertianum-Gruppe geschluckt – der grössten Betreiberin von Pflegeheimen in der ganzen Schweiz. «Für die Bewohner des Altersheims und deren Angehörige ändert sich durch den Wechsel nichts», sagt Kommunikationsleiterin Katja Hafner. Veränderungen gibt es aber für die Mitarbeiter, denn verschiedene interne Angelegenheiten werden neu geregelt. «Wir haben das Reglement der Seniocare mit dem unseren verglichen und Punkt für Punkt überlegt, welche Bestimmungen für das neue Arbeitsreglement der Tertianum-Gruppe gelten sollen», erklärt Hafner.

Das überarbeitete Reglement führte prompt zu Kritik vonseiten der Gewerkschaft Unia. Einschneidend sei insbesondere die Streichung einer Ferienwoche für Arbeitnehmende zwischen 50 und 60 Jahren, die Streichung der Samstagszulagen und die Kürzung der bezahlten Pausen um 15 Minuten, schreibt die Unia. Sie fordert nun Gesamtarbeitsverträge.

«Es gibt auch Vorteile»

Die Tertianum-Mediensprecherin relativiert die Vorwürfe der Unia: «Was die Gewerkschaft nicht schreibt, ist, dass wir die Nachtzuschläge sowie die Pikettzulagen erhöht haben und jedem Mitarbeiter ein Halbtaxabonnement bezahlen.» Auch die Feiertagsregelung sei zugunsten der Mitarbeiter angepasst worden: «Wir gingen vom Standortkanton mit den meisten Feiertagen aus und gewähren diese nun all unseren Mitarbeitern, unabhängig davon, wo sie arbeiten.»

Auch Sabine Mannhart sagt, die Mitarbeitenden des Wismetparks hätten durch den Wechsel zur Tertianum- Gruppe «ganz klar gewonnen». Sie ist seit achteinhalb Jahren Geschäftsführerin des Weesner Alters- und Pflegezentrums . «Die Mitarbeitenden profitieren von besseren Pensionsleistungen», sagt Mannhart. Ihr seien auch keine Beschwerden oder negative Rückmeldungen bekannt. (dgr)

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