Trotz des Tauwetters bleibt die Rickenloipe auf der Spur

von Sergio Dudli

Das Linthgebiet erwacht langsam aus dem Winterschlaf. Die steigenden Temperaturen in Kombination mit Sonnenstrahlen und Regen lassen den Schnee so schnell verschwinden, wie er gekommen ist. Das wiederum sorgt auf der Rickenloipe für ausbleibende Kundschaft. Wo noch vor wenigen Tagen zahlreiche Langläufer über den weissen Untergrund glitten, herrscht nun Ruhe. Die Plusgrade und der Regen lassen auf der Rickenloipe grüne Flecken und Pfützen entstehen.

Die Verantwortlichen der Loipe blasen dennoch kein Trübsal. Dafür war der erste Monat des Jahres zu schön und erfolgreich. «Wir hatten traumhafte Bedingungen – eine perfekte Loipe und tolles Wetter. Wir konnten den Wünschen der Besucher gerecht werden», sagt Manuel Rüegg, Leiter des Clubhauses der Rickenloipe.

Ein ewiges Auf und Ab

Momentan jedoch ist die Loipe auf dem Ricken geschlossen. Kein Bild mit Seltenheitswert in der diesjährigen Saison. «Bereits der Dezember war schlecht, weil es einfach keinen Schnee gab. Wir konnten die Loipe erst anfangs Januar öffnen», erklärt Rüegg. Diese Abhängigkeit vom Wetter gehöre aber dazu, das lasse sich auch nicht ändern. «Wir bereiten uns einfach immer so vor, dass wir bei genügend Schnee sofort loslegen können.»

Aufgrund der warmen Temperaturen und des ausbleibenden Schneefalls war die Loipe bisher erst 25 Tage geöffnet. «Im Vergleich mit anderen Jahren ist das wenig – dafür war sie durchgehend in einem sehr guten Zustand», sagt der 23-Jährige Leiter des Clubhauses. An den wirklich sonnigen und kalten Tagen sei der Andrang entsprechend gross gewesen: «Dann hatten wir doppelt so viele Gäste wie an normalen Tagen.» Ob es Besucherrekorde gab, kann Rüegg noch nicht sagen. Die Bilanz werde jeweils erst am Ende der Saison gezogen.

Hier herrschte auf der Loipe noch Betrieb:

Langlauf boomt in der Region

Dass an den geöffneten Tagen teils doppelt so viele Langläufer wie normalerweise unterwegs waren, hat gemäss Rüegg auch mit dem Langlauf-Boom zu tun. «Der Sport und somit auch wir profitieren von der Aufmerksamkeit, die von Dario Cologna ausgeht», erklärt Rüegg. Durch die mediale Präsenz des besten Schweizer Langläufers aller Zeiten kämen nach und nach immer mehr Menschen auf die Idee, Langlaufen selber einmal auszuprobieren.

Für Rüegg sind die Vorteile des Sports gegenüber anderen Wintersportarten offensichtlich: «Langlaufen ist günstig und in fast jeder Region gibt es eine Loipe – dadurch müssen die Sportler nicht stundenlang zu einem grossen Skigebiet fahren», sagt er. Zudem müsse man nie in einer Schlange vor einem Skilift anstehen. «Beim Langlaufen ist man schliesslich immer in Bewegung und kann überholen.»

Die Rickenloipe verlässt sich bei der Werbung für den Sport aber nicht nur auf die Leistungen eines Dario Colognas. «Wir versuchen, die Menschen mit Schnupperkursen und preiswerten Mietangeboten auf die Loipe zu bringen. Zudem sind wir auf Facebook aktiv und haben eine Homepage, auf der wir über unsere Angebote informieren», erklärt Rüegg.