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Planer stutzen den «Koloss» am See in Weesen zurecht

Gegen das Projekt «Café am See» in Weesen wehren sich 1700 Leute: Nun zeigen die Planer, dass sie die Anliegen aufnehmen. Der als «Koloss» kritisierte Bau wird unter anderem ein Geschoss kleiner.

Südostschweiz
31.01.17 - 18:58 Uhr
Zu gross: Der erste Vorschlag fürs «Café am See» sorgte für grossen Protest.
Zu gross: Der erste Vorschlag fürs «Café am See» sorgte für grossen Protest.

Nun nehmen die Planer den Gegnern Wind aus den Segeln. Sie bringen einen neuen Investor ins Spiel und präsentieren eine angepasste Variante. Der federführende Architekt Dietrich Schwarz hat diese Gemeindevertretern sowie den Initianten der Petition vorgestellt. «Die Absicht der Anpassungen war», so Architekt Schwarz, «die Voten der Informationsveranstaltung von Ende Oktober aufzugreifen und darauf einzugehen.» Es sei nicht alleine die Petition ausschlaggebend. «Als Architekt nehme ich sehr wohl die öffentliche Meinung wahr», beteuert Schwarz. Konkret wurde deshalb ein Geschoss weniger geplant und gemäss Schwarz die Fassade auf der einen Seite angepasst.

Gebaut wird ohnehin

Aus seiner Sicht zeigen sich die Planer damit kompromissbereit. Schwarz hält aber auch fest: «Wir haben die Anpassungen vorgenommen unter der Annahme, dass tatsächlich gebaut wird. Schliesslich haben wir den Projekt-Wettbewerb gewonnen.» Die Gegner dagegen sagten, sie seien erst zufrieden, wenn nicht gebaut werde. Das zeuge aus seiner Sicht nicht von einer offenen Gesprächshaltung.

Die Projektsieger hätten sich mehr als an die Vorgaben gehalten, sagt Dietrich Schwarz. Gemäss der Ausschreibung und der gültigen Baureglemente Weesens stimmt das. Dies kümmert die Petitionäre aber wenig, sie wollen, dass die Gemeindebehörden den Bau verhindern und die Verhandlungen abbrechen. Und sie sehen eine Hintertür, wie der Gemeinderat das Projekt stoppen könnte.

Denn: Weil der ursprüngliche Investor aus dem Projekt ausgestiegen sei, würden die Wettbewerbsvorgaben nicht eingehalten. Nach Ansicht der Gegner gehört der Investor zwingend zum Team. «Durch diesen Ausstieg hat der Gemeinderat seine Entscheidungshoheit zurückgewonnen und könnte das Projekt abbrechen», finden die Petitionäre um Martin Stöckli. «Die Frage ist, ob er das will.»

«Es wäre nicht rechtens»

Architekt Schwarz sieht das anders: «Den Investor zu wechseln, ist gemäss Wettbewerbsvorgaben möglich, solange das federführende Architekturbüro dasselbe bleibt.» Dies habe ihm die Weesner Behörde mitgeteilt. Für ihn ist die Sache klar: «Der Investorenwechsel ist kein Problem.» Gemeindepräsident Marcel Benz bestätigt dies allerdings nicht: «Diese Frage wird noch geprüft.» Und der definitive Entscheid des neuen Investors steht gemäss Benz noch aus.

Schwarz bleibt aber dabei und geht noch weiter: «Es wäre nicht rechtens. Die Gemeinde muss uns die Möglichkeit geben, das Projekt zu optimieren, unabhängig vom Investorenwechsel.» Das Planungsteam habe sich vertraglich verpflichtet, ein Jahr nach Wettbewerbsgewinn eine Baueingabe zu machen. «Und das werden wir auch tun», betont Schwarz. Er geht davon aus, dass dies im Frühjahr der Fall sein wird. Dann werde das angepasste Projekt der Bevölkerung anlässlich der Bürgerversammlung vorgestellt.

Die Petitionäre haben sich noch nicht entschieden, wie sie weiter vorgehen wollen. Gemäss Martin Stöckli bezweifeln sie, dass «die Anpassungen im Rahmen des Projektwettbewerbs ohne weiteres rechtens» sind. Bei der Einreichung der Petition hatten sie klar gemacht, dass sie rechtliche Schritte prüfen wollten, sollten die Forderungen ihrer Petition nicht aufgenommen werden. «Hierzu wollen wir jedoch erst die Stellungnahme des Gemeinderates abwarten», sagt Martin Stöckli. (snu)

Auch «TV Südostschweiz» hat sich den «Koloss» am See näher angeschaut:

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