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Beim Hotel «Speer» wird ein neues Kapitel aufgeschlagen

Urs Hämmerle verkauft sein «Hotel Speer» in Rapperswil-Jona an die Zürcher Sorell-Gruppe. Damit geht eine langjährige Familientradition zu Ende. Der scheidende Hotelier blickt zurück.

Südostschweiz
16.12.16 - 18:15 Uhr

Ein Traditionsbetrieb in Rapperswil-Jona wechselt den Besitzer: Urs Hämmerle hat das Hotel «Speer» in Rapperswil-Jona verkauft. Neue Inhaberin ist die Zürcher Sorell-Gruppe.

Nach dem Verkauf erinnert sich Hämmerle an die Zeit, als alles begann. Alles habe mit einer Konditorei begonnen, sagt Hämmerle: «Mein Grossvater Eugen betrieb diese am Rapperswiler Hauptplatz. Er suchte für sein Geschäft aber eine Lage mit mehr Passanten und kaufte an der Unteren Bahnhofstrasse zwei Liegenschaften.»

Mit 27 Jahren Hotelier

Eugen Hämmerle eröffnete die Konditorei Speer mit Restaurant im Jahr 1921. Die Geschäfte liefen gut – und Anfang der Fünfzigerjahre konnte sein einziger Sohn das Geschäft übernehmen. «Mein Vater machte dann aus der Konditorei schliesslich ein Hotel mit Restaurant», erzählt Hämmerle.

Im Familienbetrieb von Urs Hämmerles Vater musste der Nachwuchs mitanpacken: Gemeinsam mit Bruder und Schwester half Urs Hämmerle beispielsweise beim Neujahrsball aus. Dass er eines Tages den elterlichen Betrieb übernehmen würde, daran dachte er damals nicht. Die Wende kam 1981: Hämmerles Schicksalsjahr: Er stand kurz vor dem Sprung in Richtung Kanada, als sich im elterlichen Betrieb eine Nachfolgelösung aufdrängte: «Meine Eltern konnten das Hotel aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen», erinnert er sich. «Es hiess, entweder übernimmt jemand aus der Familie den Betrieb, oder wir verkaufen alles.» Seine Geschwister zeigten kein Interesse – so übernahm Urs Hämmerle mit 27 Jahren den «Speer».

Nachfolge geregelt

Nach über drei Jahrzehnten stelle sich für jeden Unternehmer die Frage der Nachfolge. «Wir konnten diese nicht familienintern lösen und begannen Anfang des Jahres mit der Suche nach einem Käufer.» Er freue sich, mit der Sorell-Gruppe einen renommierten Käufer aus der Schweiz gefunden zu haben.

«Wir wollten, dass unser Hotel einen verlässlichen Nachfolger erhält, der zu unserer Philosophie von Gastfreundschaft und persönlicher Betreuung passt.» Die Sorell-Gruppe werde am 1. Januar ein Hotel übernehmen, das gut aufgestellt sei. (js)

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