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Swisscom rüstet auf: Uzner surfen am schnellsten

Die Swisscom rüstet in Uznach auf und verlegt bis 2019 die neuste Glasfasertechnologie. Die Gemeinde wird die erste im Linthgebiet sein, die flächendeckend mit der Super-Leitung ausgestattet sein wird. Die Bauarbeiten starten im Frühjahr im Osten der Gemeinde. Die Gemeinde bezahlt für den Ausbau keinen Rappen.

Südostschweiz
13.12.16 - 04:00 Uhr

In Uznach ist bald Schluss mit stockendem Internet und verharrenden Ladebalken. Die Swisscom installiert ab Frühjahr 2017 die neuste Glaserfasertechnologie. Bis 2019 soll dann jeder Haushalt Zugang zur schnellen Leitung haben. Das sogenannte «Fibre to the Home» (FTTH) verspricht gemäss einer Mitteilung der Swisscom «ultraschnelles Internet». Für das neue Netz muss Uznach keinen Rappen ausgeben. Zu den genauen Kosten macht die Swisscom keine Angaben. Mediensprecher Armin Schädeli sagt aber: «Swisscom rüstet pro Jahr etwa 300 Gemeinden mit dieser Glasfaserleitung aus. In diesem Jahr investieren wir rund 1,7 Milliarden Franken für IT und Infrastruktur.»

Uznach als Pionier im Linthgebiet

Christian Holderegger, Uznachs Gemeindepräsident, erhofft sich viel von der neuen Leitung. «Ein schnelles Internet ist Bestandteil der Grundversorgung. Das neue Netz macht uns als Wohngemeinde aber auch als Standort für Industrie und Gewerbe attraktiv.»

Dass die Swisscom ausgerechnet Uznach mit der neusten Technologie aufrüstet, hängt gemäss Holderegger mit finanziellen Interessen zusammen: «Sie investieren dort, wo sie die besten Verkaufschancen für ihre Angebote sehen», erklärt Holderegger. Uznach übernimmt damit die Pionierrolle im Linthgebiet. In der näheren Umgebung sind einzig St. Gallen und Zürich mit dieser Technologie ausgerüstet. Allerdings haben dies beide Städte eigenständig finanziert. In St. Gallen kostet die Aufrüstung mit der Glasfaserleitung rund
78 Millionen Franken.

In Rapperswil-Jona gab es vor einigen Jahren ebenfalls die Überlegung, auf FTTH umzusteigen. Die Stadt hätte die Kosten ebenfalls selber tragen müssen. «Das hätte sich finanziell nicht gelohnt. Zudem gibt es hier bereits ein gut ausgebautes Netz», so Mario Göldi, der Leiter des Informatikdiensts in Rapperswil-Jona. Das sei auch der Grund, weshalb die Swisscom in Rapperswil-Jona nicht investiere. Göldi: «Das Netz ist zu gut, und die Kunden sind zufrieden. Es gibt keinen Handlungsbedarf.»

Gemäss der Swisscom starten die Bauarbeiten in Uznach im Osten. Im Anschluss werden die Arbeiten Richtung Westen weitergeführt. Gestartet wird im Gebiet Rotfarb und Hinterstadt zwischen Gasterweg bis Wiesenrain. Anschliessend folgen die Gebiete Städtchen und Obergasse sowie die Rickenstrasse und die Ernetswilerstrasse. «Die weitere Planung ist noch in Arbeit. Ziel ist es immer, in sich geschlossene Gebiete auszubauen», so Schädeli. Er betont zudem, dass die Uzner ihren Internet-Anbieter jederzeit frei wählen können. «Wir stellen lediglich die Infrastruktur zur Verfügung», erklärt der Mediensprecher.

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