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Stammzellen-Spender gesucht

Ohne grossen Aufwand könnt Ihr einem Australier, Kanadier oder Deutschen das Leben retten. Was Ihr dafür tun müsst? Stammzellen spenden. Wir haben nachgefragt, wie das funktioniert und ob es dabei Risiken gibt.

Südostschweiz
12.12.16 - 13:58 Uhr

Für Patienten, deren Blut oder Abwehrzellen von einer Krankheit betroffen sind, können neue Stammzellen lebensrettend sein. Oft sind das Personen, die an Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs leiden. Sie sind auf gesunde Stammzellen angewiesen, die sie mittels Transplantation erhalten können. Nach der Transplantation besteht die Chance, dass sie fünf Jahre oder lebenslang gesund bleiben.

Was sind Stammzellen eigentlich?
Stammzellen sind Zellen, die in der Lage sind das Blut und das Immunsystem neu zu bilden. Darum können sie Leben retten. Der Ärztliche Leiter der Blutspende SRK Graubünden, Reinhard Henschler, erklärt, warum das Spenden von Stammzellen eine gesellschaftliche Aufgabe ist:

 

Schweizweit sind aktuell rund 100'000 Stammzellenspender registriert. Davon kommen 2000 bis 3000 aus dem Kanton Graubünden. Laut dem Blutspendedienst SRK Graubünden besteht bei diesen Zahlen Nachholbedarf. Interessierte können sich darum am Montagabend zwischen 17 und 19.30 Uhr im Kirchgemeindehaus Comander in Chur als Stammzellspender registrieren lassen. Gleichzeitig findet eine Blutspendeaktion statt.

Was passiert, wenn ich mich registrieren lasse?
Es werden das Blut und weitere Merkmale, die für das Spenden von Stammzellen wichtig sind, getestet. Der Vorgang ist ähnlich wie beim Blutspenden. Im Gegensatz zum Blutspenden kommt es aber sehr selten vor, dass man zum Spenden aufgerufen wird. Grund dafür sei, dass die Eigenschaften von Spender und Empfänger nur selten übereinstimmten, so Henschler. Die Schweiz ist darum Teil eines weltweiten Registers.

Darum sei es gut möglich, dass ein Schweizer Spender einem Patienten, der auf der anderen Seite des Planeten lebe, das Leben retten könne. Die Wahrscheinlichkeit, dass man wirklich zur Spende von Stammzellen aufgerufen werde, liege etwa bei 1:100 oder 1:1000. In diesem Jahr wurden rund 130-mal Stammzellen für Schweizer Patienten gebraucht. Meistens konnte aber kein passender Spender aus der Schweiz gefunden werden, weshalb Stammzellen von Personen aus dem Ausland benötigt wurden. Umgekehrt werden Schweizer Stammzellenspenden hauptsächlich im Ausland gebraucht.

Was geschieht, wenn ich zum Spenden aufgerufen werde?
Diese Frage beantwortet Reinhard Henschler hier:

 

Die Stammzellen werden meistens aus dem Blut, manchmal aus dem Knochenmark genommen. Die zweite Variante geschieht bei einer kleinen Operation unter Narkose. Die Risiken für die Spender seien aber sehr klein, so Henschler:

 

Weitere Infos zum Spenden von Stammzellen gibts unter www.blutstammzellen.ch, www.blutspende.ch oder www.svbst.ch.

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