Geisterflüge über Linthgebiet beschäftigen nun Bundesbern

Es passierte am 18. Oktober, um 3.30 Uhr und zwei Tage später nochmals um 4 und 6.10 Uhr. Propellermaschinen sollen von Uznach kommend im Tiefflug über den Benkner Büchel gedonnert und in Richtung Glarnerland weitergeflogen sein.

Vom Radar unentdeckt

Die nächtlichen Ruhestörungen müssen vorerst geduldet werden – keiner weiss, wer der Lärmverursacher ist. Die Maschinen tauchen auf keinem Radarschirm auf. Nicht bei der Flugsicherung Skyguide und auch nicht bei der Luftwaffe. Bei Skyguide ist bekannt, dass insbesondere die russische Antonov AN-12 solchen Fluglärm verursacht. In den fraglichen Nächten wurde aber kein Flugzeug dieses Typs geortet, weder von Skyguide noch von der Luftwaffe. Postflüge, welche ausschliesslich in der Nacht durchgeführt werden, schliesst Skyguide auf Anfrage aus.

«Das Ganze ist auch für uns rätselhaft», sagt Skyguide-Mediensprecher Vladi Barrosa. Skyguide habe Reaktionen aus der Bevölkerung erhalten. «Aber wenn weder wir noch die Flugwaffe oder der Zoll etwas auf dem Radar haben, dann haben wir nichts auf dem Radar», so Barrosa lapidar. Die einzige Erklärung könnte sein, dass die Flugzeuge zu tief flogen für den Radar.

Politik will Antworten

Vom Linthgebiet bis ins Glarnerland wird der Fluglärm gehört, wie diverse Kommentare in den Medien und auf Facebook zeigen: «Kann jemand sagen, was die Flüge abends und in der Nacht über dem Linthgebiet sollen?», fragt eine Frau auf Facebook. Antworten gibt es keine. Noch nicht. Denn diese fordert nun SVP-Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder, Rapperswil-Jona. Sie ist Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission (SiK). «Es interessiert mich sehr, warum nachts Propellermaschinen über unser Land fliegen, von denen niemand etwas weiss.» Mit Antworten rechnet sie anfangs Jahr. (snu/mem)