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Schüler als Lehrer: Projekt gewinnt Auszeichnung

Primarschüler geben älteren Menschen Nachhilfestunden. Das Fach: Tablets bedienen. Für dieses Projekt hat der Verein Compi-Sternli nun einen Preis gewonnen. Der Ursprung des speziellen Nachhilfekurses liegt in Eschenbach.

Südostschweiz
01.11.16 - 06:00 Uhr

von Sergio Dudli

Die Welt entwickelt sich im Bereich der Technik mit rasanter Geschwindigkeit. Kaum erscheint ein neues Smartphone, ist das Gerät ein paar Wochen später schon wieder überholt.
Bei vielen älteren Menschen sorgt der schnelle Fortschritt für Probleme, sie verlieren den Anschluss. Das hat auch der Verein Compi-Sternli erkannt. Seine Lösung: Junge Menschen sollen den älteren zeigen, wie ein Tablet funktioniert und welche nützlichen Anwendungen es gibt. Die ersten Schritte bei der Tablet-Nachhilfestunde unternahm der Verein mit zwei Pilotprojekten in Eschenbach. Vorstandsmitglied Andreas Mathies ist dort als Lehrer tätig. «So konnten wir das Projekt im Kleinen testen», sagt er.

Gegen 120 Bewerber durchgesetzt
Mittlerweile werden die Kurse in zahlreichen Deutschschweizer Gemeinden angeboten. Mit Erfolg: Der Schweizerische Verband für Weiterbildung verlieh dem Verein nun im Rahmen der Eröffnung des Lernfestivals 2016 den Prix Alice in der Kategorie «Förderung der Medienkompetenz». Compi-Sternli setzte sich dabei gegen insgesamt 120 Bewerber durch. Dementsprechend zufrieden zeigt sich Mathies: «Das ist eine grosse Ehre und zeigt, dass dieses generationenübergreifende Projekt absolut Sinn macht.» Die Auszeichnung könne durchaus Türen zu Personen öffnen, die das Projekt unterstützen möchten.

Nur mit Worten erklären
Beim Projekt werden Primarklassen mit besonders begabten Schülern herausgepickt und entsprechend geschult. «Die goldene Regel ist, dass sie nichts mit den Fingern vorzeigen dürfen», sagt Mathies. Die Primarschüler müssen alles mit Worten erklären.
Nebst dem Überwinden dieser Hürde bräuchten sie auch viel Geduld. Grund: Ihre doch schon etwas älteren «Schüler» vergessen gelegentlich einzelne Bedienungsschritte. «Aber letztlich profitieren auch unsere Primarschüler von dem Rollentausch. Aus den zwischenmenschlichen Gesprächen erfahren sie viel Spannendes, das sie mit auf den Weg nehmen können», so Mathies.

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