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Wenn eine Zeitungsente die Runde macht

Die Veleihung des Wirtschaftspreises in Benken sorgte in der ganzen Schweiz für Schlagzeilen. Grund: Der Preisträger wollte angeblich die Auszeichnung nicht annehmen, weil er abgläubisch ist und nicht der 13. Preisträger sein wollte. Dabei weilte Preisträger Adrian Mettler nur in den Ferien. Die Geschichte ging trotzdem durch die Medien.

Südostschweiz
17.10.16 - 10:44 Uhr

Weder Aberglaube noch Unwille waren dafür verantwortlich, dass Gewinner Adrian Mettler an der Preisverleihung nicht teilnehmen konnte. Es waren «nur» seine Ferien in Andalusien in Spanien. Das zeigte sich an der 13. Verleihung von gestern Sonntag schnell. Zwölfmal schlug die Verleihung des Benkner Wirtschaftspreises nämlich kaum grosse Wellen. Aber im 13. Austragungsjahr war für den Gewerbeverein Benken alles anders.

Eine Zahl, die Unheil versprach

Die «Weltpresse», wie es Moderator Mike Fäh schmunzelnd nannte, stürzte sich auf den vermeintlichen Skandal rund um einen vermeintlich unwilligen Preisträger oder eine Zahl, die Unheil versprach.

Worte wie «Triskaidekaphobie» – die Angst vor der Zahl 13 – wurden in den Mund genommen, und vom «Blick am Abend» schwappte die Nachricht sogar in die ausländische Medienlandschaft über. Den englischen Dramatiker, Lyriker und Schauspieler William Shakespeare darf man darum auch mal in einem recht trivialen Zusammenhang bemühen, denn der Ausspruch «Viel Lärm um nichts» traf am Sonntagnachmittag die Angelegenheit recht genau.

Wenn der Wurm einmal drin ist

Mike Fäh hielt Rückblick auf ein paar interessante Tage mit vielen Falschmeldungen und einem immer grösser werdenden Hype um einen Preisträger, der angeblich keiner sein wollte. Ein aufgezeichnetes Telefongespräch zwischen Moderator und Preisträger räumte dann die letzten Bedenken aus.

Adrian Mettler, Inhaber der Adrian Mettler AG, freute sich im fernen Andalusien hörbar über den gewonnenen Preis. Er sei mitnichten abergläubisch, betonte er. Vielleicht waren es die Turbulenzen kurz vor Ferienstart mit einem gebrochenen Arm des Sohnemanns, welche die Sache etwas verhexten, vielleicht war es auch eine launige E-Mail, die falsch interpretiert wurde. Der Applaus der Anwesenden für Mettler, den Experten für Elektrik bis Glasfasertechnologie, kam jedenfalls von Herzen.

Es muss wieder der 13. sein

Alle Anwesenden durften schliesslich zwar nicht mit, aber zumindest auf den Preisträger anstossen. Nachgeholt wird die Preisübergabe in Benken übrigens am Sonntag, 13. November, um 15 Uhr. Die Wahl des neuen Datums wird vielleicht einige Abergläubische vom grossen Feiern abhalten, aber ganz bestimmt nicht den Gewerbeverein Benken und schon gar nicht den Preisträger Adrian Mettler.

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