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Brutal: Fast 1000 Wildtiere jährlich werden von Autos erfasst

Die Zahl ist erschreckend: Im Bündner Strassenverkehr sind im vergangenen Jahr 910 Wildunfälle gezählt worden. Was ist zu tun bei einem Wildunfall? Wir haben bei der Kantonspolizei Graubünden nachgefragt.

Südostschweiz
11.10.16 - 09:24 Uhr

Jedes Jahr werden immer wieder Wildtiere von Fahrzeugen erfasst – viele werden dabei getötet. Laut Roman Rüegg, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden, wurden im Jahr 2015 910 Wildunfälle festgestellt. Diese Zahlen werden von der Wildhut und der Polizei erfasst. Im Jahr zuvor wurden 784 Wildtiere in Verkehrsunfälle verwickelt.

Wenn es zu einem Unfall mit einem Wildtier kommen sollte, gelte die Meldepflicht beim Kanton oder der Polizei, erklärt Rüegg. Wer diese Meldung unterlasse, mache sich strafbar. Fahrerflucht komme auch immer wieder vor – die Zahlen liegen hierbei jedoch im Dunkeln. Doch in der Regel würden die Wildunfälle sofort gemeldet werden, da die Teilkasko-Versicherung den entstandenen Schaden übernehme, so Rüegg weiter.

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Hier wurde keine Meldung gemacht – die Empörung auf Facebook war umso grösser.

Angefahrenes Wild, was nun?

Doch was ist zu tun, wenn man ein verletztes Tier auf der Strasse entdeckt? Roman Rüegg, der Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden, erklärt, wie man besten vorgeht und sich verhalten sollte:

  • Anhalten und Warnblinker einschalten
  • Warnweste anziehen
  • Unfallstelle mit Pannendreieck sichern
  • Polizei über Telefon 117 aufbieten, diese bietet je nach Fall weitere Fachleute auf (bei Wildunfällen die Wildhut)
  • Wildtier in Ruhe lassen! Verängstigte Tiere geraten in Stress und flüchten
  • Das Eintreffen von Polizei oder Wildhut abwarten

Da sich die meisten Unfälle bei Dunkelheit und während der Dämmerungsstunden ereignen, seien ein angepasstes Tempo und Aufmerksamkeit sehr wichtig. Vor allem im Bereich von Wildwarnsignalen solle man die Geschwindigkeit reduzieren und bei unübersichtlichen Stellen besonders vorsichtig sein. Der rechte Strassenrand solle immer im Auge behalten werde, da links ein wenig mehr Reaktionszeit bleibe, so Roman Rüegg. Wenn dann ein Tier auftauche, solle man sofort das Temporeduzieren und das Abblendlicht einschalten – geblendete Tiere bleiben stehen, wie Rüegg weiter erklärt. (so)

Hier Rüeggs Informationen zum Nachhören:

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