Akustische Töne rocken die Seepromenade Rapperswil

Junge Menschen laufen an der Seepromenade von Rapperswil entlang. Sie lächeln wie in einem Gute-Laune-Film, machen Fotos mit einer alten Polaroid-Kamera, fahren mit einem Pedalo über den See - es sind Szenen aus dem neuen Videoclip der Band KabelBrand. Das Video zur neuen Single «Liebe vs. Freundschaft» ist anfangs September entstanden. «Aus Budgetgründen mit nur einer Kamera», sagt Sängerin Tanja Dietschweiler.

Ein heimlicher Star

Mit einem kleinen Kamerateam und befreundeten Darstellern drehte die Band zwei Tage lang. Die Reaktionen der Menschen, die das Treiben beobachteten, fielen positiv aus. «Viele haben zugehört und am Ende applaudiert. Das war etwas komisch, aber natürlich schön», so Dietschweiler. Von Seiten der Stadt Rapperswil-Jona seien der Band keine Steine in den Weg gelegt worden. Einzig der VW-Bus, der im Video öfters zu sehen ist, durfte nur eine halbe Stunde direkt am Seeufer parken. Auf den Bus verzichten wollte die Band aber nicht. «Der Bus ist mein ganzer Stolz. Er ist der heimliche Hauptdarsteller», sagt Bassist Luca Cossu.

Wer den Song hört, dem fällt sofort der hochdeutsche Text auf. Bei der Gründung der fünfköpfigen Band vor über fünf Jahren war dies ein grosses Thema. Auch Englisch oder Schweizerdeutsch sind damals zur Debatte gestanden. Aber letztlich entschied sich die Band für Hochdeutsch. «Damit fühle ich mich am wohlsten, weil ich deutsche Wurzeln habe», so Dietschweiler.

Kleine Konzerte, viel Energie

Um die Single und auch ihr im Januar erscheinendes Album #WirSindNeuHier bekannt zu machen, spielt die Band morgen ab 13 Uhr drei kleine Konzerte in der Stadt – zwei am See und eines in der Nähe des Bahnhofes Rapperswil. Dabei wird Dietschwiler nur von zwei akustischen Gitarren begleitet. «In dieser Besetzung sind wir genau gleich gut, nur etwas leiser», sagt Dietschwiler und lacht. Obwohl die Band aus Wetzikon stammt, entschieden sich die Mitglieder erneut für die Rosenstadt. «Wir haben das Video hier gedreht und es ist ein schöner Ort – warum also nicht?», fragt Cossu.

Was die musikalische Ausrichtung betrifft, lässt sich wohl keine Band gerne in eine Schublade stecken. KabelBrand selbst bezeichnen ihre Musik als Mischung zwischen Pop und Rock. «Manchmal etwas mehr Rock, manchmal etwas mehr Pop», so Dietschwiler. Diese musikalische Mischung trifft auf die tiefgründigen Texte von Dietschwiler. (due)