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Barbara Bösiger lässt sich nicht stoppen

Trotz Sehbehinderung spielt Barbara Bösiger Torball. Am Freitag war sie als «RSO-Überraschungsgast» zu Besuch im Studio bei Moderatorin Melanie Salis. Ein Gespräch über Hürden, Liebe und Sport.

Südostschweiz
26.08.16 - 11:19 Uhr

Wie kann man ohne oder nur mit wenig Sehvermögen Torball spielen? Mit einem Glöcklein im Ball. Die Zuschauer dürfen aber keinen Krach machen – ansonsten sehen bzw. hören die Spieler den Ball nicht. Was für Sehende schwer vorstellbar ist, ist für Barbara Bösiger aus Bad Ragaz Alltag.

Bösiger ist mit dem Grauen Star auf die Welt gekommen und sieht mittlerweile auf dem rechten Auge so gut wie nichts mehr und auf dem linken Auge zwischen 15 und 20 Prozent. Trotzdem führt sie ein ziemlich «normales» Leben. Den PC und das Handy nutzt sie mit Vergrösserungsprogrammen und gelesen wird mit einer Lupe.

Auch das Velofahren lässt sich die Mutter einer neunjährigen Tochter nicht nehmen. Es gebe zwar Phasen, in denen sie mit ihrem Schicksal auch mal hadere, dennoch wirkt sie sehr positiv. Im Gespräch mit RSO-Moderatorin Melanie Salis erklärt sie, dass sie derzeit noch keinen Stock zur Hilfe nehme. Sie bewahre sich eine gewisse Freiheit und wolle nicht, dass die Sehbehinderung immer gleich im Vordergrund stehe.

Dennoch hat sie nichts dagegen, wenn Personen sie auf ihr Sehvermögen ansprechen würden. Als gelernte Primarlehrerin kenne sie das nur zu gut. Die kleinen Kindern seien in diesem Bereich immer offen gewesen und hätten ihr Fragen gestellt, ihr aber auch stets geholfen.

Ein Powerpaar

Barbara Bösiger ist verheiratet und arbeitet mittlerweile mit ihrem Mann in seiner Chiropraxis. Sie lernten sich beim Torball kennen und lieben. Im Gegensatz zu seiner Frau ist Roy Bösiger vollständig blind und damit der einzige Chiropraktiker in der Schweiz ohne Sehvermögen. Die beiden lassen sich nicht stoppen. Sie wandern, fahren Ski, schwimmen und joggen. Eine Powerfamilie mit viel Freude am Leben.

Das ganze Gespräch mit Barbara Bösiger zum Nachhören.

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