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Aromatischer Roter und kräftiger Weisser

Was Experten schon länger munkeln, scheint sich zu bewahrheiten: Dank des letztjährigen Prachtsommers dürfte der Weinjahrgang 2015 hervorragend werden. Das bestätigen auch die Winzer aus der Region.

Südostschweiz
02.08.16 - 20:40 Uhr

Sehr viel Sonne, nur wenig Regen – so sah der vergangene Sommer aus. Für Winzer ein Traum: Von Experten hört man, 2015 habe einen ausgezeichneten Wein gebracht. Es komme aber auf die Sorte an, erklärt Andreas Stössel, Önologe beim Weingut Höcklistein in Rapperswil-Jona. Laut ihm gaben im letzten Jahr die blauen Trauben – beispielsweise Pinot, Merlot, Zweigelt – einen sehr guten und aromatischen Jahrgang ab.

Der Weisswein habe hingegen nicht dieselbe Eleganz wie in anderen Jahren. «Unter Eleganz verstehen wir die Balance zwischen Säure, Zucker und Extrakt. Die 2015er-Weissweine sind sehr kräftig», erläutert Stössel.

Viel Sonne, geringere Mengen

Das Wetter hat grossen Einfluss auf die Qualität der Trauben – und damit auch auf die Beschaffenheit des Weins: Je öfter die Sonne scheint und je wärmer es ist, desto mehr Fotosynthese betreiben die Rebpflanzen. Stössel: «Dadurch wird die Traube mit mehr Aroma, Farbstoffen und Gerbstoffen angereichert.»

Viel Sonne heisst aber gleichzeitig weniger Regen. Gibt es Einbussen in der Menge? «Die Ausbeute ist tatsächlich kleiner, wobei es aber auch stark auf den Boden ankommt», sagt Stössel. So war beispielsweise der Boden im Höcklistein ein besserer Wasserspeicher als jener im Rebanbaugebiet im zürcherischen Stäfa. Dort habe es noch weniger geregnet.

Wie hoch die Einbussen tatsächlich waren, ist laut Stössel nur schwierig zu berechnen. «Im Höcklistein haben wir beispielsweise viele Junganlagen. Diese bringen in den ersten drei Jahren gar keinen Ertrag.» Daher könne es – je nach Alter und Beschaffenheit der Rebanlagen – zu Ernteschwankungen kommen. (rar)
 
Wie der Wein im Uzner Rebberg gediehen ist und warum man in der Region Glück in Sachen Schädlinge hatte, ist am Mittwoch in der Zeitung «Südostschweiz» zu lesen.
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