Die St. Galler Pilger ziehen in die Ewige Stadt ein
Die Pilgergruppe aus St. Gallen ist in Rom angekommen. Die letzten Kilometer waren nicht einfach. Die Pilgerinnen und Pilger mussten die grüne Landschaft Italiens mit Vorstadtstrassen tauschen. Ihren Weg säumten traurige, aber auch sehr schöne Begegnungen.
Die Pilgergruppe aus St. Gallen ist in Rom angekommen. Die letzten Kilometer waren nicht einfach. Die Pilgerinnen und Pilger mussten die grüne Landschaft Italiens mit Vorstadtstrassen tauschen. Ihren Weg säumten traurige, aber auch sehr schöne Begegnungen.
von Esther Rüthemann
Wir sind angekommen! Die letzten Tage vor der Königsetappe waren wohl die strengsten und heissesten – weg von den schönen Wanderwegen und dem kühlen leichten Wind in den Hügeln, weg von der schönen Landschaft Italiens.
Die Hitze und das Gehen auf der Schnellstrasse, das Überqueren dieser und das Pilgern im Gänsemarsch an der schwer befahrenen Landstrasse kostete Kraft. Unsere Aufmerksamkeit galt den Autos und Lastwagen, wir spürten den Lärm und den Staub der Vorstadt Roms.
Zudem berührten uns die vielen Frauen, die am Strassenrand standen und ihre Dienste anpriesen: Frauen, die kaum auf Augenhöhe mit Männern stehen, Frauen, die mit ihrem Körper ihren Lebensunterhalt verdienen. Es war, als hiessen sie uns willkommen. Wir gehen auch für sie und nehmen ihre Sorgen und Sehnsüchte mit. Mit dieser Realität standen wir verschwitzt und müde vor den Toren Roms in Labaro.
Grosse Freude am letzten Pilgertag
Und dann grosse Freude am letzten Pilgertag, denn plötzlich waren sie da: 40 Frauen und Männer, die durch die Nacht hindurch aus der Schweiz zu uns an den Stadtrand Roms gefahren waren.
Jetzt waren wir nicht mehr die überschaubare Pilgergruppe, sondern eine Menschenmasse auf dem direkten Weg zum Petersplatz, auf den Radwegen entlang des Tibers. Die Kuppel des Petersdoms sahen wir schon von Weitem, und dann von immer näher, zogen über die Via della Conciliazione, bis wir vor dem Petersdom standen: Wir sind angekommen – zusammen! Angekommen mit unseren Füssen, mit unseren Rücksäcken, mit all den Menschen, die uns auf ihre Art und Weise begleitet haben, im Mitpilgern und Beten, im darüber Reden und Mittragen.
Empfang am Samstag
Wir sind berührt und dankbar für diese Solidarität und Begleitung an jedem einzelnen Tag in den sieben strapaziösen, reichen Wochen zu Fuss von St. Gallen nach Rom. Und wir sind geschafft, glücklich und freuen uns auf die nächsten Pilgerschritte am Samstag, 2. Juli. Denn an diesem Samstag findet der Empfang auf dem Petersplatz statt (die «Südostschweiz» berichtet darüber).
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