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Blind sein in Rapperswil

Sehbehinderte haben es nicht leicht im Alltag. Der Schweizerische Ingenieur- und Architekturenverein (SIA) gibt deshalb Richtlinien vor, welche den Blinden das Leben erleichtern sollen. Die Stadt Rapperswil-Jona probiert diese, so gut wie möglich einzuhalten. Betroffene fühlen sich an bestimmten Plätzen dennoch unwohl.

Südostschweiz
11.06.16 - 15:00 Uhr

Ständig in der Dunkelheit – wer kann sich das wirklich vorstellen? Sonja Bruhin kennt keine andere Lebensweise. Die Jonerin ist seit ihrer Geburt blind. Von ihrem Handicap jedoch lässt sie sich nicht einschüchtern. Seit knapp 32 Jahren arbeitet die 54-Jährige bei der Geberit. Mit ihrem Labradormännchen Alec bewegt sie sich im Alltag – fast immer – problemlos. Zur Arbeit geht Bruhin entweder zu Fuss oder mit dem Bus. «Grundsätzlich finde ich mich gut zurecht. Oft sind jedoch die Trottoirs zu stark heruntergesetzt oder die Zebrastreifen wurden entfernt.» Bei diesen Fällen sei es für ihren Hund Alec oft schwierig zu erkennen, wie die Strasse verläuft. «Das kann wirklich gefährlich sein», sagt Bruhin.Gemäss des SIA müssten Randsteine eine Höhe von drei Zentimetern aufweisen. Allgemein sollten getrennte Verkehrsflächen für sehbehinderte Personen erkennbar gemacht werden.

Öffentliche Plätze nicht optimal

Nicole Salzmann vom Tiefbauamt Rapperswil-Jona bestätigt, dass probiert werde, sich so gut wie möglich an die SIA-Normen zu halten: «Wir versuchen möglichst viel der Richtlinien einzuhalten. Für Neubauten sind die Empfehlungen der SIA verbindlich.» Laut Salzmann werden die Plätze mit mangelnder Sicherheit so bald wie möglich angepasst. «Leider lässt sich nicht alles auf gleichzeitig umsetzten.»

Welche Plätze in Rapperswil-Jona Sonja Bruhin wegen ihrer Sehbehinderung meidet und weshalb, lest  ihr in der Zeitung «Schweiz am Sonntag». (caj)

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