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Die grosse Chance für Amélie

Bisher hat der Kinder- und Fetalchirurg Martin Meuli mit seinem Team 28 Kinder mit Spina bifida, offener Rücken, im Mutterleib operiert: Amélie ist eines dieser Kinder. Heute ist das Mädchen ein Jahr alt und Untersuchungen zeigen, was die Operation gebracht hat. 

Südostschweiz
06.10.15 - 06:00 Uhr

«Für ein Kind, das noch vor der Geburt operiert wurde, entwickelt sich Amélie sehr gut», erklärt Martin Meuli, Kinder- und Fetalchirurg sowie Direktor der Chirurgischen Klinik am Kinderspital Zürich. Im Alter von einem Jahr könne sie krabbeln, zeige erste Bemühungen aufzustehen, indem sie sich langsam heraufziehe, «und vergleicht man ihren Entwicklungsfortschritt mit Gleichaltrigen, die keinen offenen Rücken haben und nicht vorgeburtlich operiert wurden, so ist dieser beachtlich».

Denn die Folgen eines offenen Rückens, der nicht vorgeburtlich behandelt wird, können schwerwiegend sein: Die Probleme können von leichten Gehbehinderungen bis hin zur Querschnittslähmung sowie schwerer geistiger Störung reichen. Laut Experten hängen die Folgen vom Schweregrad der Rückenmarksschädigung ab.

Zufriedene Eltern

«Wir sind mit den Untersuchungsergebnissen mehr als zufrieden und überglücklich», sagt Amélies Papa Raphael Frei* aus St.  Gallen. «Es ist ein schönes Gefühl, so aufatmen zu können», ergänzt seine Frau Bettina Frei*. Allein die Tatsache, dass Amélie bisher keinen Wasserkopf – krankhafte Erweiterung der liquorgefüllten Flüssigkeitsräume des Gehirns, die Kinder mit Spina bifida oft entwickeln ­– gebildet hat, beruhigt die Eltern. (mp)

*Namen von der Redaktion geändert.

Mehr dazu in der «Südostschweiz» vom Dienstag. 

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