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Warum Mittzwanziger die Krise kriegen

Die Lebenskrisen kommen immer früher: Ist mein Leben so, wie ich es mir vorgestellt habe? Und wo soll die Reise hingehen? Solche Fragen quälen schon Mittzwanziger – lange vor der altbekannten Midlife-Crisis.

Südostschweiz
27.08.15 - 06:30 Uhr

Raus aus der Uni, rein ins Leben – das klingt nach Zukunft, nach Chancen und Möglichkeiten. Doch manche Menschen erleben die Jahre zwischen 25 und 30 nicht als Phase des Aufbruchs, sondern als Krise. Zwei US-amerikanische Autorinnen prägten den Begriff Quarterlife-Crisis – zu Deutsch Krise nach dem ersten Lebensviertel. Im Jahr 2001 schrieben Abby Wilner und Alexandra Robbins, damals selbst gerade Mitte 20 und mässig glücklich mit ihrem Leben, ihr gleichnamiges Buch.

Die Übergangsphase

Ein wissenschaftlich definierter Begriff ist die Quarterlife-Crisis allerdings nicht. «Aber wenn sich ein solcher Begriff durchsetzt, ist das kein Zufall. Dann stehen meist tatsächlich existierende Phänomene dahinter», sagt Jugendforscher Klaus Hurrelmann, Professor für Bildungswissenschaften an der «Hertie School of Governance» in Berlin.

Zum Beispiel sei die Jugend – früher eine kurze Übergangsphase zwischen Pubertät und Berufseinstieg mit gleichzeitiger Familiengründung – zu einem eigenständigen, 15 bis 20 Jahre währenden Lebensabschnitt geworden. «Das ist eine Art Wartehalle, in der man sich einrichtet», erklärt Experte Hurrelmann. Aber irgendwann müsse man dann doch hinaus in die Erwachsenenwelt. (sda)

Mehr dazu in der «Südostschweiz» vom Donnerstag.

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