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Weltfilmtage Thusis blicken nach Indien

Die Weltfilmtage in Thusis legen dieses Jahr den Schwerpunkt auf Filme aus Indien und dem Nahen Osten.

Südostschweiz
17.10.14 - 08:50 Uhr

Thusis. – Der indische Subkontinent mit seinen sozialen Ungerechtigkeiten sowie seiner Tradition der Gewaltfreiheit steht im Fokus der diesjährigen Weltfilmtage Thusis. Insgesamt sind im Kino Rätia vom 4. bis 9. November 44 Filme aus über 20 Ländern zu sehen. Ergänzt wird das Programm durch Gespräche mit den Filmemachern.

Gleich zwei Filme aus der Schweiz befassen sich mit dem indischen Menschenrechtsaktivisten P.V. Rajagopal und seinem Engagement für die ärmste Landbevölkerung. Der Schweizer Regisseur Christoph Schaub dokumentiert in «Millions can walk» den Protestmarsch der rechtlosen indigenen Landbevölkerung nach Dehli.

Ebenfalls mit Rajagopals humanitärem Engagement beschäftigt sich der Film «Ahimsa – Die Stärke von Gewaltfreiheit» des Schweizer Regisseurs Karl Saurer. Der charismatische Menschenrechtsaktivist Rajagopal wird im Rahmen der Weltfilmtage mehrfach in Graubünden auftreten und von seinem humanitärem Einsatz berichten.

Frühling und Gegenrevolution

Einen weiteren Schwerpunkt bilden Filme zum Thema arabischer Frühling beziehungsweise der fundamentalistischen Gegenrevolution. «The Square» ist eine Hommage an den Tahrir-Platz in Kairo. Der Film begleitete über mehrere Jahre Demonstranten bei der ägyptischen Revolution, die mit Hosni Mubaraks Sturz noch lange nicht zu Ende gehen sollte.

In einer Schweizer Vorpremiere zeigen die Weltfilmtage den Spielfilm «Timbuktu» von Abderrahmane Sissako aus Mali. Der Film erzählt die Geschichte der malischen Stadt Timbuktu, die von Dschihadisten übernommen wird. Diese wollen der muslimischen Bevölkerung ihre rigiden Vorstellungen des gottgefälligen Lebens mit Gewalt aufzwingen.

Ambivalente Entwicklungshilfe

Zwei Filme aus der Schweiz beschäftigen sich mit der Ambivalenz von Entwicklungshilfe und ethnologischem Blick auf das Fremde. «Wir kamen, um zu helfen» des Schweizer Regisseurs Thomas Isler analysiert die Geschichte der Schweizer Entwicklungshilfe in Ruanda. Ebenfalls einen kritischen Blick auf den westlichen Zugang zu «unterentwickelten» Naturvölkern wirft der Film «Tumult im Urwald» der Schweizer Regisseurin Lisa Faessler. (so)

Weltfilmtage Thusis: Dienstag, 4., bis Sonntag, 9. November. – Weitere Informationen hier.

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