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Einsamer Trip durch die Wüste

In «Tracks» marschiert eine junge Frau 2700 Kilometer mit vier Kamelen und einem Hund durch die australische Wüste. Regisseur John Curran erzählt vor atemberaubender Kulisse und mit einer grossartigen Mia Wasikowska von einer ungewöhnlichen Reise.

Südostschweiz
16.04.14 - 16:45 Uhr

Alice Springs. – Was für die Mehrheit der Zivilisation absolut irrwitzig erscheint, ist für manche Menschen ganz selbstverständlich, geradezu notwendig. So etwa ein Gewaltmarsch durch die australische Wüste – ohne Navigationsgerät und Hightech-Outdoor-Ausrüstung.

Robyn Davidson wagte in den Siebzigerjahren dieses Abenteuer. Regisseur John Curran hat die Autobiografie der Australierin als eine intime, stimmige Selbstfindungserfahrung verfilmt - mit der grossartigen Mia Wasikowska («The Kids Are All Right») als ebenso verletzliche wie entschlossene junge Frau.

Kontemplativ und sinnlich

Es sind aus heutiger Sicht unglaubliche Strapazen und unfassbare Gefahren. Doch die Hauptfigur und ihre glänzende Darstellerin lassen den Trip durch die Wüste ganz natürlich wirken. Auf die Frage, warum sie das macht, erwidert Robyn einmal: «Warum nicht?».

Und tatsächlich kommt man ihrer Intention nicht wirklich auf die Spur. Vielleicht will sie einfach die Freiheit spüren, die Einsamkeit erleben. Überhaupt entwickelt Regisseur Curran seine Figur ganz sanft, ohne plakative Eigenschaften.

«Tracks» ist ein sinnlicher, ein kontemplativer Film, der auch mit seinen Landschaftsaufnahmen besticht, welche die Kamerafrau Mandy Walker ganz ohne stilisierendes Beiwerk einfängt. (sda)

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