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Die Stadt Chur kürzt die Kulturgelder

Die Stadt Chur streicht die Leistungsvereinbarungen von sechs Institutionen und spart damit rund 50 000 Franken.

Südostschweiz
18.12.14 - 16:21 Uhr

Chur. –  «Wir sind an dem Punkt angelangt, an dem es wehtun wird.» Stadträtin Doris Caviezel-Hidber hat die Massnahmen am letzten Langen Samstag in Chur angekündigt («suedostschweiz.ch» berichtete). Der Churer Stadtrat setzt den Sparauftrag im Kulturbudget um, mit dem ihn der Gemeinderat beauftragt hat. Der Hintergrund: Die Churer Musikschule hat durch gutes Lobbying erreicht, dass der städtische Beitrag an sie nicht um 100 000 Franken, sondern um nur die Hälfte gekürzt wird. Die restlichen 50 000 Franken müssen, so der gemeinderätliche Auftrag, anderswo im Kulturbudget eingespart werden.

Laut Caroline Morand, Leiterin der städtischen Kulturfachstelle, steht nun fest, wo eingespart wird. Der Churer Stadtrat hat beschlossen, Leistungsvereinbarungen, also feste Jahresbeiträge, von fünf Kulturinstitutionen ganz zu streichen. Die Kürzung beim Kinderzirkus Lollypop um 11 000 Franken wurde bereits vor zwei Wochen kommuniziert.

Bei diesen Institutionen wird gespart: Churer Orgelkonzerte, 5000 Franken, Konzertstudio Chur, 4500 Franken, Churer Sommerkonzerte, 4000 Franken, Konzertlokal «Palazzo», 5000 Franken. Den grössten Brocken hat die Churer Singschule zu verkraften. Ihr wird der fixe Beitrag von 22 000 Franken gestrichen. Insgesamt, inklusive den Einsparungen bei Lollypop, ergibt das eine Summe von 51 500 Franken.

«Am ehesten aufzufangen»

«Wir haben eine möglichst pragmatische Lösung gesucht», erklärte Morand gestern. Es sei nicht so, dass diese Institutionen kein Geld mehr erhalten, sondern sie erhalten keine fixen Jahresbeiträge mehr. Das heisst, dass die Institutionen weiterhin Gesuche für Projekte stellen können. «Natürlich wird dadurch der Druck auf das Budget für solche Beiträge erhöht, da mehr Gesuche aus demselben Pot finanziert werden müssen», so Morand.

Man habe die Kürzungen, die ab 2016 in Kraft treten, den Institutionen im Gespräch mitgeteilt. Und, so betont Morand, auch Hilfestellung für die Geldsuche bei Stiftungen angeboten. «Bei den Kürzungen gingen wir davon aus, dass diese kleinen Beiträge an kleinere Institutionen am ehesten durch andere Finanzierungskanäle aufzufangen sind», so Morand. (bal)

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