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Derber Cop-Klamauk geht in die Verlängerung

Zwei junge Polizisten ermitteln undercover an der Universität. Dort machen sie, was Studenten in US-Filmen nun mal so machen: Sie trumpfen auf dem Sportplatz und auf Partys mächtig auf. «22 Jump Street» ist eine derbe Satire auf das Leben am College.

Südostschweiz
29.07.14 - 16:31 Uhr

Los Angeles. – Hollywood hält grosse Stücke auf ungleiche Männerfreundschaften. Ob «Hangover» oder «Superbad», stets irren unterschiedliche Charaktere im zotigen Streit durch ein Chaos an Ereignissen. «22 Jump Street» setzt die Tradition der Buddy-Filme fort. Ein unsportlicher Dicker und ein durchtrainierter Athlet sind als Cop-Duo unterwegs. Getarnt als Studenten, sollen sie einen Drogenhändler-Ring an einer Uni auffliegen lassen.

Was in den Achtzigerjahren als Fernsehserie «21 Jump Street» erfolgreich war und unter demselben Titel 2012 erstmals fürs Kino adaptiert wurde, heisst jetzt «22 Jump Street», weil die Polizeistation ein Haus weitergezogen ist. Die Fans strömten bereits in Massen in die Kinosäle. Während der erste Teil noch 200 Millionen Dollar in die Kassen brachte, sind es laut Branchendienst bei Teil 2 bereits mindestens 270 Millionen Dollar.

Gag unter der Gürtellinie

Der kommerzielle Erfolg des Films steht im grossen Widerspruch zum Grad der Kreativität, welchen die Macher mit diesem Streifen vorlegen. Es scheint fast so, als hätten sie die Reste an Popcorn-Ideen von Part 1 eingesammelt und nun in neuer Verpackung wieder angeboten. Als wüssten sie, dass die Fans ohnehin nach dem cineastischen Naschwerk greifen – egal, was drin ist. Mit Phil Lord und Christopher Miller sind dieselben Regisseure am Ruder wie im ersten Teil.

Die beiden Regisseure setzen auf gewohnte Muster: Erneut führen sie eine Reihe von Stereotypen wie partyverrückte College-Studenten und Computer-Nerds satirisch vor, erneut lassen sie ihre Figuren anzüglich posieren und derb umgangssprachliche Witze machen. Jonah Hill («Get Him to the Greek») und Channing Tatum («Magic Mike») sind in den Hauptrollen zu sehen.

Regisseure drohen mit Fortsetzung

Im Abspann zeigen die Filmemacher augenzwinkernd auf, dass sich ihre «Jump Street»-Ambitionen noch längst nicht erschöpft haben. In kurzen Sequenzen werden weitere mögliche Kinoplots gezeigt, in denen die Undercover-Cops in Schulungszentren für Köche, Künstler, Piloten, Tänzer und Astronauten ermitteln. Gut möglich, dass die vom hohen Umsatz an der Kinokasse angespornten Hollywood-Produzenten solche ironischen Ankündigungen zumindest ansatzweise wahr machen. (sda)

«22 Jump Street» läuft ab Donnerstag in den Deutschschweizer Kinos.

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