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Dem Waltensburger Meister auf der Spur

Im Schulhaus von Waltensburg findet von Freitag bis Sonntag ein öffentliches Symposion zum Waltensburger Meister statt. Mit Referaten, einer Exkursion und einem Podium will man sich dem gotischen Maler und seiner Zeit annähern – teils in bislang wenig beachteten Aspekten.

Südostschweiz
02.10.14 - 18:25 Uhr

Waltensburg/Vuorz. – Auch namhafte Bündner Referenten sind an der wissenschaftlichen, aber für das Publikum ebenfalls zugänglichen Konferenz mit dabei: Kunsthistorikerin Ludmila Seifert, die der «Rezeption des Waltensburger Meisters im 20. Jahrhundert» nachgeht (Freitag, 3. Oktober, 14.15 Uhr); Historiker Florian Hitz, der einen «Versuch der personengeschichtlichen Erhellung» des namentlich nicht bekannten Waltensburger Meisters wagt (Freitag, 15.30 Uhr); schliesslich Iso Camartin, der Wunderdinge respektive «Mirabilia im Alpenraum des 14. Jahrhunderts» vorstellt (Freitag, 20.45 Uhr).

Nach Dusch und Rhäzüns

Zum Symposion, das am Sonntag um 11.15 Uhr mit einem Podium endet, gehören insgesamt sechs weitere Referate sowie eine Exkursion nach Dusch bei Paspels und Rhäzüns, Orte, an denen der Waltensburger Meister ebenfalls Kirchenräume ausgemalt hat. Veranstaltet wird die Tagung vom Lehrstuhl für Evangelische Theologie der Universität Würzburg und vom Institut für Kulturforschung Graubünden.

Antijüdische Tendenzen geortet

Besondere Spannung verspricht das Referat des Würzburger Theologieprofessors Horst F. Rupp am Samstag, 4. Oktober, um 11.15 Uhr. Rupp hat sich mit der Darstellung der Juden im Passionszyklus des Meisters in der Kirche von Waltensburg beschäftigt – «ein bislang (zu) wenig beachtetes Thema», so der Untertitel seines Vortrags. Denn wie Rupp aufzeigen kann, schliessen sich hohe Kunst und antijüdische Tendenzen auch bei einem Meister der Malerei aus dem 14. Jahrhundert nicht aus. (jfp)

Das Programm des Symposions und weitere Informationen finden Sie hier.

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