×

Bauknecht-Retrospektive im Davoser Kirchner Museum

Das Kirchner Museum in Davos zeigt bis April nächsten Jahres eine Retrospektive mit Werken des deutschen Künstlers Philipp Bauknecht. Dessen Leben und künstlerisches Wirken waren eng verbunden mit Davos, wo der Maler 1933 starb.

Südostschweiz
21.11.14 - 13:01 Uhr

Davos. – Zu sehen sind ab Sonntag im Kirchner Museum in Davos Gemälde von Philipp Bauknecht, Zeichnungen und Holzschnitte. Die Werke entstanden in den Alpen im Zeitraum von 20 Jahren.

In Davos begann auch das künstlerische Schaffen von Bauknecht (1884-1933), nachdem er in Nürnberg die Schreinerfachschule besucht und in Stuttgart ein Studium an der Königlichen Kunstgewerbefachschule absolviert hatte.

Stand der Künstler anfangs noch unter dem Einfluss des späten Impressionismus, fand er laut dem Kirchner Museum in der alpinen Abgeschiedenheit schnell zu einem eigenen expressiven Stil.

Erstes modernes Gemälde von Davos

Bauknecht habe mit seinem Gemälde «Hirtenknabe» das erste als modern aufgefasste Bild der Landschaft von Davos geschaffen. Er habe sich einer übersteigerten Farbigkeit und einer die Wirklichkeit deformierenden Ausdrucksform bedient. Bauknecht, so das Museum weiter, gestalte fantastisch aufgeladene Landschaften, die eine Harmonie von Mensch und Natur behaupteten.

Der Maler pflegte in Davos persönlichen Kontakt zu Ernst Ludwig Kirchner. Ausserdem stellte er gemeinsam mit dem älteren und deutlich bekannteren Expressionisten aus. Später kam es zu Unstimmigkeiten zwischen den beiden.

Durch den frühen Tod und die Verfemung durch die Nationalsozialisten geriet das Werk Bauknechts beinahe in Vergessenheit. Wieder entdeckt wurde es 1960. Die Ausstellung im Kirchner Museum Davos entstand in Kooperation mit dem Museum Würth in Künzelsau (Deutschland) und der Galerie Iris Wazzau in Davos. (sda)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR