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Eine Petition und ein Fest machen kulturpolitisch Dampf

Graubündens Kulturschaffende lancieren eine Petition zum Kulturgesetz. Darin fordern sie das Parlament auf, der Kulturförderung einen Rahmenkredit zu gewähren. Ein Fest im Grossratssaal unterstreicht das Anliegen. 

Südostschweiz
20.12.16 - 17:26 Uhr
Kultur

von Mathias Balzer

Die Ausarbeitung des mit vielen Hoffnungen verknüpften neuen Kulturgesetzes für Graubünden kommt in die heisse Phase. Am 15. Januar wird die zuständige parlamentarische Kommission über die Bücher gehen. Sie wird die Botschaft der Regierung prüfen und sie wird beurteilen müssen, welche Vorschläge aus der Vernehmlassung doch noch Eingang in den Gesetzestext finden sollen. Im Februar kommt die überarbeitete Botschaft vor das kantonale Parlament.

Auf Initiative der Bündner Sektion des ACT, des Berufsverbandes professioneller Theaterschaffender, macht die Kulturszene Graubündens nochmals auf ihre Anliegen aufmerksam. Unter dem Dach der neu gegründeten Kulturlobby Graubünden vereint sich eine Interessengemeinschaft, welche Kulturschaffende aller Sparten zusammenbringt.

Ein Rahmenkredit für die Kultur

An einer Medienorientierung wurden zwei erste Initiativen der Kulturlobby vorgestellt. Seit Montag ist  ein Petitionstext online, der Parlament und Regierung des Kantons auffordert, «sich für eine erweiterte und umfassende Kulturförderung einzusetzen, die der kulturellen Einzigartigkeit des Kantons gerecht wird». Kultur schaffe Arbeitsplätze, unterstütze die Regionalentwicklung, stärke den sozialen Zusammenhalt und fördere einen gehaltvollen Tourismus, so die Petition.

«Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Budget der Kulturförderung substantiell erhöht werden», schreiben die Initianten. Dazu soll das Parlament der Kultur einen Rahmenkredit gewähren. Die Verteilung der Mittel soll in einem Konzept geregelt werden, das alle vier Jahre unter Einbezug der Kulturschaffenden erarbeitet wird.

Ein Fest für die Bündner Kultur

Um die Lebendigkeit und Vielfalt der Bündner Kulturszene aufzuzeigen und der Petition Nachdruck zu verleihen, ist auf Donnerstag, 5. Januar, um 18 Uhr ein «Fest der Kultur» angesetzt. Stattfinden wird es dort, wo auch das Gesetz beraten wird: im Grossratssaal in Chur.

Die Organisatoren laden alle Kulturschaffenden, Profis und Laien, aus allen Sparten und aus dem ganzen Kanton dazu ein, das Fest mit einem Beitrag zu bereichern. Lieder, Gedichte, Arien oder Theaterszenen: Das ganze Spektrum sei gefragt. Zudem soll in kurzen Reden eine Lanze für die Kultur gebrochen werden. Und natürlich hofft das Komitee auch auf viel Publikum. Künstler und Zuschauer können sich online zum Anlass anmelden – und dabei gleich auch die Petition unterschreiben.

Über die Verteilung allfälliger zusätzlicher Gelder hat Origen-Leiter Giovanni Netzer mit TV Südostschweiz gesprochen:


Petition und Anmeldung zum Fest hier. «Fest der Kultur»: Donnerstag, 5. Januar, 18 Uhr, Grossratssaaal, Chur.

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