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In Mathon entsteht Bündens erstes «Haus des Liedes»

Das Geburtshaus des Komponisten Tumasch Dolf soll zu einem «Haus des Liedes» umgestaltet werden. Die Kulturfachstelle Cultura Viamala und der Naturpark Beverin haben die Vision vorgestellt.

Südostschweiz
28.10.16 - 05:36 Uhr
Kultur

Es steht seit 20 Jahren leer, aber jetzt soll ihm neues Leben eingehaucht werden: Auf Initiative der Erben von Dolf und unter der Leitung der Kulturfachstelle Cultura Viamala, dem Naturpark Beverin und in Zusammenarbeit mit dem Bündner Heimatschutz soll das Geburtshaus des Komponisten, Chorleiters und Lehrers Tumasch Dolf zu einer «Tgea da tgànt», einer Heimat für das romanische Liedgut, umgestaltet werden. Das Haus der Musik soll dabei verschiedenen Ansprüchen gerecht werden, von Chorprobelokal bis Atelierwohnung sind mehrere Nutzungsarten des Gebäudes vorgesehen. 

Im Stall soll das Herzstück der Anlage entstehen: Der Chorraum. In seinem Vorprojekt stellt der Haldensteiner Architekt Michael Hemmi einen Kubus mit einem 60 Quadratmeter grossen Probesaal in die leere Hülle des Heustalls. 

Museum für Musik 

Die ursprünglich belassenen Räume im ehemaligen Wohnhaus sollen dereinst das Leben und Werk Dolfs und anderer Vertreter des romanischen Musikschaffens zeigen. In einer Abhörstation soll man beispielsweise die Möglichkeit haben, Tondokumente der umfangreichen Volksliedsammlung von Alfons Maissen zu hören. 

Im Obergeschoss schlussendlich ist eine Atelierwohnung geplant, die im Rahmen eines «Stipendium Tumasch Dolf» an Künstler, Musiker oder Wissenschaftler vergeben werden könnte. 

Sorgfältige Planung

Trägerschaft des Projekts ist in dieser ersten Phase der Naturpark Beverin, später soll eine Stiftung gegründet werden, die sich um den Betrieb des Hauses kümmert. 

Für die Finanzierung der rund 2,8 Millionen, die für den Umbau nötig sind, werden laut Seifert verschiedene Geldgeber für Beiträge angefragt. 

Die Projektgruppe will die nächsten Schritte sorgfältig planen und ohne Druck angehen: Per Ende Jahr soll der Businessplan fertiggestellt sein, Anfang 2017 steht die Gründung der Stiftung an. (so)

Ein Podium für die Baukultur im Dorf

Der Bündner Heimatschutz lädt am Samstag, 29. Oktober, von 13.30 bis 17.00 Uhr im ehemaligen Schulhaus Mathon zur Veranstaltung «Dorferneuerung durch Baukultur». Dabei wird das Projekt «Tgea da tgànt» vorgestellt und das Werk Tumasch Dolfs durch Christian Klucker und das Vokalensemble incantanti beleuchtet. Im Gespräch mit Giovanni Netzer versucht Christof Dietler, Chancen von Kultur in der Peripherie zu benennen. Dazu gibt es einen architektonischen Rundgang durchs Dorf. Anmeldung unter info@heimatschutz-gr.ch.

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