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Das Unterengadin erhält ein Kulturzentrum

Dieses Wochenende beginnt für Nairs eine neue Ära. Nach zweijähriger Bauzeit und intensivem Fundraising ist das historische Badehaus zu einem Kulturzentrum und Künstlerhaus erster Güte umgestaltet worden. 

Südostschweiz
25.08.16 - 08:00 Uhr
Kultur

von Fadrina Hofmann

Christof Rösch, Kurator und Architekt des Kulturzentrums Nairs, gewährte der «Südostschweiz» einen Einblick in das frisch renovierte Kulturzentrum, das am Wochenende vom 26. bis 28. August eröffnet wird. Das historische Badehaus von 1913 gehört seit 2005 der Stiftung Fundaziun Nairs. In zweijähriger Bauzeit wurde es erneuert, umgebaut und heizbar gemacht. Vier Millionen Franken kostete die Gesamtsanierung.

Endlich warm

Was früheren Besuchern von Nairs sofort auffällt, ist die angenehme Raumtemperatur. Rösch erzählt schmunzelnd, dass er seit 25 Jahren in diesem Haus arbeitet und bisher sei es im Innern immer kühl bis kalt gewesen. Das war auch der Grund, warum das Zentrum nur im Sommer geöffnet hatte. Nun wurde das ganze Gebäude thermisch saniert und neu strukturiert. Damit wird endlich ein Ganzjahresbetrieb möglich.

Wo früher die Veranstaltungsräume waren, ist heute nur noch der Künstlertrakt angesiedelt. Die privaten Räume können neu komplett von den öffentlichen Räumen abgekoppelt werden. Im Untergeschoss ist dort, wo einst die gesamte Infrastruktur des Badehauses untergebracht war, sehr viel neuer Raum für Veranstaltungen entstanden. «Das Haus hat neue Dimensionen erhalten», meint Rösch.

Ein neuer Veranstaltungsraum

Eine Treppe führt den Besucher vom Eingangsbereich in den früheren Keller. «Ab hier fängt das neue Werk an», sagt Rösch. Auf einer Länge von 48 Metern ist Platz für noch mehr Arbeitsfläche, für ein Foyer, für eine Buffet-Küche und für einen beeindruckenden multifunktionalen Saal. Wo einst das eingedrungene Innwasser stand oder ein 40-Tonnen-Dampfkessel den Raum füllte, ist heute viel Platz für Kunst und Kultur.

Eine topmoderne Technikanlage ermöglicht Konzerte, Kino, Theater, Performance, Ausstellungen, Feste und anderes. «Dieser Raum ist die neue Seele des Hauses», sagt der Architekt. 60 Steckdosen, ein flexibles Beleuchtungssystem, 100 Stapelstühle. «Dieser Saal ist für alles denkbar», meint Rösch.

Regional und international

Das «neue Nairs» ist mit dem alten Gebäude nicht zu vergleichen. Es bietet der Fundaziun viele neue Möglichkeiten für das Künstlerhaus, die Kunsthalle und das Kulturzentrum. Mit diesem Haus hat Nairs die Chance, ein ganz neues Betriebskonzept auf die Beine zu stellen.

Zudem planen Rösch und sein Team den Aufbau eines weltweiten Netzwerks von Atelier-Partnerschaften. Das regional geprägte Zentrum für Gegenwartskunst soll künftig mit internationalen Aktivitäten verbunden werden.

Das Eröffnungsfest in Nairs findet von Freitag, 26. August, bis Sonntag, 28. August, statt. Das Programm ist auf www.nairs.ch abrufbar.

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