Hommage an Daniel Schmid

Am 5. Agust 2006 erlag der renommierte Bündner Regisseur in Flims im Kreise seiner Familie einem Krebsleiden. Die europäischen Feuilletons würdigten Schmid damals als grossen Poeten und Bilderzauberer des Kinos. Noch sechs Monate zuvor hatte der Regisseur mit den Dreharbeiten zu seinem ersten Thriller «Portovero» in Zürich begonnen. 

Den zehnten Todestag Schmids nehmen seine Familie und das Gelbe Haus in Flims zum Anlass, ein einwöchiges Filmfest zu veranstalten. Zeitlebens ist Schmid seinem Geburtsort Flims und seiner Familie im Hotel «Schweizerhof» treu geblieben. 

Erinnerungen an und von Daniel Schmid

«Das hier war schon sein Zuhause», sagt Therese Schmidt, die Schwägerin von Daniel im Gespräch mit der «Südostschweiz». Der Regisseur habe als Mitbesitzer auch die Entwicklung des Hotels geprägt, erzählt Frau Schmidt. Ihr Mann, der in Flims gebliebene Hotelier, und sein Bruder, der weltreisende Künstler, hätten trotz aller Unterschiede eine sehr enge Beziehung gepflegt. Dass im Hotel lange, wallende Gardinen hängen, dass ein Springbrunnen im Garten plätschert oder, dass aus der Hotelbar «La Diala» anfangs der Siebzigerjahre eine für die ganze Region legendäre Disco wurde – dies gehe auf Anregungen von Daniel zurück. Seine eigenen Erinnerungen an die Kindheit im «Schweizerhof» hat Schmid 1984 in «Hors saison» verarbeitet. 

Flimmerndes Flims: «Das Sommerkino für Daniel Schmid»

Auf der Hauptbühne des Sommerkinos neben dem Gelben Haus werden vom Freitag, 29. Juli, bis Samstag, 6. August, um jeweils 21.30 Uhr folgende Filme gezeigt: «Jenatsch», «Hors saison», «Beresina», «Hécate», «Daniel Schmid  –Le chat qui pense» und «Il bacio di Tosca».

Begleitend zum Hauptprogramm findet im Hotel «Schweizerhof»  täglich ein Rahmenprogramm statt. Die legendäre Bar «La Diala» wird wieder geöffnet und zum Erinnerungsort für Daniel Schmid gemacht, mit Briefen, Fotografien und Plakaten seiner Filme. 

Neben verschiedenen Konzerten und zu den Filmen passenden kulinarischen Angeboten werden im «Schweizerhof» zudem folgende Filme gezeigt: «La Paloma», «Violanta», «Notre dame de la croisette» und «The Written Face».

Einen einzigartigen Erinnerungsabend bietet das Festival am Sonntag, 31. Juli. Im Herbst 1971 drehte Schmid seinen ersten langen Spielfilm «Heute Nacht oder nie» im Hotel «Schweizerhof». Unter der Moderation von Christian Dettwiler teilen Therese Schmidt und die damalige Maskenbildnerin Mia Schmid Erinnerungen an diese Dreharbeiten. Danach wird der selten gezeigte Film vorgeführt. (bal)

Das vollständige Programm ist unter www.sommerkino.flims.ch einsehbar.