×

«Die Skeptiker haben mich zur Legende gemacht»

An Uri Geller spaltern sich die Geister: Hat der «Mentalist» wirklich aussergewöhnliche Fähigkeiten, oder ist er ein raffinierter Trickser? Am Dienstag wird der Israeli 70.

Südostschweiz
20.12.16 - 05:16 Uhr
Kultur

Uri Geller nimmt den Teelöffel in die Hand und reibt langsam den Stiel. «Hier, es passiert!», ruft der Illusionist mit dramatischem Unterton. Und zeigt dann mit einem breiten Lächeln den Löffel aus rostfreiem Stahl vor, den er gerade eben von einem Cafébesitzer im Tel Aviver Vorort Jaffa geborgt hat.

Und in der Tat: Der Löffel ist am Stil fast rechtwinklig verbogen. Der «Mentalist», der am Dienstag 70 Jahre alt wird, erklärt seine Vorführungen mit übersinnlichen Fähigkeiten. Kritiker sehen sie jedoch als reine Zaubertricks. Ob himmlische Begabung oder Trick – sie haben Geller, der in Tel Aviv unter sehr ärmlichen Bedingungen aufgewachsen ist, auf jeden Fall zu einem reichen und weltweit berühmten Mann gemacht.

Mit Sigmund Freud verwandt

«Der erste Löffel verbog sich in meiner Hand, als ich fünf Jahre alt war», behauptet Geller. «Völlig spontan, ohne dass ich irgendetwas getan hätte». «Ich habe verstanden, dass das der Schlüssel zu meinem Erfolg ist, dass das etwas Einmaliges ist», sagt Geller. Seine Mutter bringt die ungewöhnlichen mentalen Fähigkeiten ihres Sohnes mit Sigmund Freud in Verbindung, mit dem sie entfernt verwandt ist. «Sie dachte, ich hätte auch seine hypnotischen Kräfte», sagt Geller, der im vergangenen Jahr nach 33 Jahren in England in seine israelische Heimat zurückgekehrt ist.

Rückblickend meint Geller, er habe seinen Erfolg gerade seinen Kritikern zu verdanken. «Wie ich es mache, ist doch letztlich gar nicht wichtig, Hauptsache man redet über mich. All die Skeptiker haben mich zu einer Legende gemacht.» (sda)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Kultur MEHR