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Bane - Bündner des Jahres?

Er hatte schwierige Zeiten in seinem Leben – heute ist er für seine gesellschaftlichen Projekte bekannt. Ist der Bündner Graffiti-Künstler Bane für Euch der «Bündner des Jahres»?

Südostschweiz
20.01.17 - 07:28 Uhr
Ereignisse
Gewinnt Bane mit seinem Willen und seinem Einsatz den Titel?
Gewinnt Bane mit seinem Willen und seinem Einsatz den Titel?

Fabian Florin – Künstlername Bane – war 14 Jahre lang drogenabhängig und lebte auf den Churer Strassen. «Es fing mit einem Spass an, war lustig, endete aber kurz vor dem Tod. Für keinen Preis der Welt möchte ich in mein früheres Leben zurück», erklärte er bereits in einem Interview im Jahr 2014 gegenüber der «Südostschweiz». Seit 2010 ist er clean und ein gefragter Graffiti-Künstler.

Aufgewachsen ist er als Sohn einer Bündnerin und eines Südkoreaners in Chur, Zizers und Rodels. Seinen leiblichen Vater lernte er nie kennen. Während der Primarschule begann Florin, regelmässig Zigaretten zu rauchen, bald kam Marihuana dazu. Als er mit der Ausbildung zum Zahntechniker begann, hatte er schon Erfahrung mit Kokain und Heroin. Anfänglich rauchte und schnupfte er, dann spritzte er sich das Heroin und probierte auch sonst alles aus, was er an Drogen bekommen konnte.

Der Wendepunkt

Mit 28 Jahren wird er schliesslich zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Das kantonale Amt für Justizvollzug machte ihm jedoch das Angebot, sich für eine Langzeittherapie zu entscheiden und damit die Gefängnisstrafe zu umgehen. Er packte die Chance. Die wirkliche Wende kam für Bane aber erst mit einem Graffiti-Wettbewerb in Wetzikon. «In dem Moment fühlte ich mich glücklich. Es war wie ein Funke des Urknalls – ich wusste plötzlich, wer ich bin und was ich will. Ich konnte fast nicht mehr aufhören, an meinem Bild zu arbeiten.»

Bane gewann den Wettbewerb und seither sprayt er – und zwar sehr erfolgreich. Er gehört zu den besten Graffiti-Künstlern der Welt. Erst kürzlich hat er sich einem neuen Projekt in Tschernobyl angenommen. 30 Jahre nach der Atomkatastrophe will er dort eine Wand besprayen, welche das Thema Nuklearkatastrophe aufgreift. Diese Aktion soll vor allem Normalbürger sensibilisieren. «Schliesslich sitzen wir in der Schweiz an der Spitze der Nahrungskette.» 

Im Jahr 2016 hatte Bane viele Projekte am Start. Unter anderem für den Caritas Markt, den Viva Club in Chur oder als «Christkind» für die Südostschweiz.

Ihr habt die Wahl

Bane ist eine von zehn Persönlichkeiten, welche zur Wahl des «Bündners des Jahres» steht. Diese Woche stellen wir Euch diese vor und ab Montag gilt es ernst. Dann nämlich beginnt das Voting für die Bündnerin oder den Bündner des Jahres. 

 

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