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Zwei Tote nach Amoklauf an US-Schule

Ein junger Amokläufer an einer High School in den USA hat einen Mitschüler erschossen und vier weitere schwer verletzt. Dann brachte er sich nach Angaben der Polizei selbst um. Die Hintergründe der Tat sowie die Motive des Täters liegen noch völlig im Dunklen.

Südostschweiz
25.10.14 - 17:27 Uhr

Seattle. – Mitschüler berichten, der etwa 14-jährige Junge sei beliebt gewesen. Unklar war, ob er die Schüsse in der Schulkantine gezielt abgab oder ob er wild um sich schoss.

Das Blutbad ereignete sich an der High School von Marysville nördlich von Seattle am Freitagvormittag (Ortszeit). «Ich sah drei Schüler unter den Tisch fallen», berichtete ein junger Augenzeuge dem TV-Sender CNN. «Ich habe mich dann selbst unter dem Tisch versteckt», sagte er weiter. Dann habe der Schüler seinen Revolver nachladen müssen. «Da bin ich weggerannt.»

Vier schwer verletzte junge Leute wurden in ein Spital gebracht. Drei hätten Kopfwunden gehabt und seien notoperiert worden, berichteten Ärzte am Freitagabend (Ortszeit). Sie befänden sich in kritischem Zustand. Ein weiterer Schüler habe Schusswunden im Mundbereich gehabt.

Bild mit Gewehr

«Der Schütze starb an Schusswunden, die er sich selbst zugefügt hat», sagte Polizeioffizier Robb Lamoureux in Marysville vor Journalisten. «Der Schütze war ein Schüler», sagte er weiter. Allerdings wollte er offiziell zunächst keinerlei weitere Einzelheiten bekanntgeben. «Ich weiss nichts über ein Motiv.»

Mitschüler des Täters beschrieben ihn als einen Jungen, der nett und bei seinen Kameraden beliebt gewesen sein. Er habe auch in der Football-Mannschaft der Marysville Pilchuck High School gespielt, berichten sie dem TV-Sender CNN.

Nach Angaben des Senders handelt es sich um einen «Freshman», einen Neuntklässer, der demnach etwa 14 Jahre alt gewesen sein muss.

Waffe legal erworben

Die Polizei äusserte sich weder zur Identität der Involvierten noch zu den genauen Umständen der Tat, bestätigte aber, dass die Waffe, die er benutzte, legal erworben wurde. Die Ermittlungen zu der Schiesserei dauerten demnach an.

Im Internet hatte der Schüler vor einiger Zeit ein Bild veröffentlicht, das ihn mit einem Jagdgewehr zeigt. «Das wahrscheinlich beste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten», schrieb er dazu.

Auf Twitter schrieb er noch am Donnerstag: «Es wird nicht dauern... Es wird niemals dauern.» Mitte August schrieb er dort: «Was als Nächstes passiert, wird dir nicht gefallen.» Medien interpretierten diese Aussagen als mögliche Andeutungen auf die bevorstehende Tat.

Strengere Waffenkontrolle chancenlos

TV-Sender zeigten Bilder von Schülern, die nach den Schüssen aus dem Gebäude rannten oder von der Polizei ins Freie geführt wurden. Einige berichteten, sie hätten zuerst gedacht, es handle sich um eine Übung für einen Brandfall in der Schule.

In den USA kommt es immer wieder zu Amokläufen von Schülern. An einer Grundschule in Newtown in Connecticut Ende 2012 erschoss ein ehemaliger Schüler 20 Kinder und sechs Erwachsene und sich selbst. Anläufe der Regierung zu schärferen Waffengesetzen sind bisher stets am Widerstand der Waffenlobby gescheitert. (sda)

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