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Zwei Tote bei Erdbeben in Costa Rica

Bei einem schweren Erdbeben in Costa Rica sind am Mittwoch mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Es gab einige Sachschäden und Stromunterbrüche. Tsunamiwarnungen wurden nach kurzer Zeit wieder aufgehoben.

Südostschweiz
05.09.12 - 23:23 Uhr

San José/Washington. – Das Rote Kreuz Costa Ricas berichtete von zwei Toten. Eine Person habe einen Herzinfarkt erlitten. Die zweite Person sei von einer einstürzenden Mauer begraben worden, meldeten die lokalen Medien.

Gleich nach dem Beben mit einer Stärke von 7,6 wurde eine Tsunamiwarnung herausgegeben, neben Costa Rica auch für die gesamte Pazifikküste von Mexiko bis Chile. Wenige Stunden später wurde die Warnung wieder aufgehoben.

In der nicht weit vom Epizentrum entfernten Kleinstadt Hojancha stürzten nach Angaben einer Behördensprecherin einige Häuser ein. Erdrutsche blockierten zudem zwei Strassen. Ein derart heftiges Beben habe es in der Region seit mehr als 50 Jahren nicht gegeben.

Im Ort Nicoya mit rund 13'000 Einwohnern wurden einige Wohnungen und das Justizgebäude beschädigt. Es wurden auch Schäden auf Landstrassen gemeldet.

In der Ortschaft Paquera seien zwei Menschen im Hotel Barceló Tambor leicht verletzt worden, meldete der Gemeindepräsident Alcides González. Auch dort wurden Schäden auf Landstrassen gemeldet.

In der Hauptstadt San José kam es zu Panikszenen. Telefon- und Stromleitungen wurden unterbrochen, das Internet war auch gestört. Der Schulunterricht fiel in der betroffenen Region aus.

Im benachbarten Nicaragua waren Tausende Einwohner an der Pazifikküste aus Angst vor einem Tsunami vorübergehend in Sicherheit gebracht worden.

Das Zentrum des Bebens lag etwa 140 Kilometer westlich von San José in etwa 40 Kilometern Tiefe. Betroffen war vor allem die Halbinsel Nicoya, die auch bei Touristen beliebt ist.

Die Erdbebenwarte Costa Ricas RSN erklärte, dass das Beben um 8.42 Uhr Ortszeit wegen der Unterschiebung der Coco-Platte unter der Karibik-Platte in der Region der Nicoya-Halbinsel ausgelöst wurde. Fünf stärkere Nachbeben wurden verzeichnet.

Die Präsidentin Laura Chinchilla rief in einer Fernsehansprache die Bevölkerung zur Ruhe auf. Es seien keine schwereren Schäden verzeichnet worden. Eine Tsunamigefahr bestehe nicht.

Im April 1983 waren bei einem Erdstoss der Stärke 7,4 in Costa Rica und Panama mehr als 100 Personen ums Leben gekommen. Im Januar 2009 waren bei einem Beben der Stärke 6,2 in einem Touristengebiet etwa 40 Kilometer von San José entfernt 23 Menschen ums Leben gekommen und dutzende Häuser zerstört worden. (sda)

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