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Paar ersteigert Haus des renitenten Bieler Rentners Kneubühl

Das Haus des gewalttätigen Bieler Rentners ist am Donnerstag versteigert worden. Den Zuschlag bei 405'000 Franken erhielt ein Paar aus der Region Biel. Der neue Besitzer will den inhaftierten Rentner einladen, sobald dieser aus dem Gefängnis entlassen wird.

Südostschweiz
09.12.10 - 18:31 Uhr

Biel. – Die Versteigerung war eine Sache von Minuten. Geboten haben einzig das Paar aus der Gemeinde Port und eine Unternehmung. Das Mindestgebot lag bei 300'000 Franken. Geboten werden konnte in Schritten von mindestens 5000 Franken.

Die Versteigerung verfolgten rund 30 Personen, die Hälfte davon Journalistinnen und Journalisten. Nachdem der neue Besitzer die nötigen Dokumente unterzeichnet hatte, stiess er vor Freude einen Jauchzer aus.

Einladung ausgesprochen

Der vorherige Hausbesitzer, der 67-jährige Peter Hans Kneubühl, hatte sich im September mit Waffengewalt gegen die Zwangsversteigerung seiner Liegenschaft gewehrt. Tagelang hielt er ein riesiges Polizeiaufgebot auf Trab und verletzte einen Polizisten lebensgefährlich, bis er schliesslich verhaftet werden konnte.

Der neue Besitzer zeigte sich am Donnerstag glücklich und gerührt. Sobald Kneubühl aus dem Gefängnis entlassen werde, wolle er ihn einladen, erklärte er am Rande der Versteigerung vor Journalisten.

Mit den Geschehnissen im Vorfeld der Versteigerung habe er kein Problem. Der Mann will mit seiner Lebenspartnerin im Haus wohnen. Als Arbeitersohn liebe er die Arbeit und alte Häuser, sagte er. aus.

Eigentlich hätten sie bis 400'000 Franken bieten wollen, verrieten die beiden. Weil ihnen das Haus aber so gut gefiel, wichen sie von ihrem Vorsatz ab.

Renovation nötig

Die Liegenschaft ist renovationsbedürftig. Ein Architekturbüro hat den Renovationsbedarf mit gegen 260'000 Franken veranschlagt. In dem Haus befinden sich drei Wohnungen. Sie sind in schlechtem Zustand, wie eine Besichtigung Ende November zeigte.

Lange hielten sich Gerüchte, Kneubühl habe im Keller unterirdische Gänge gegraben und Waffen versteckt. Bei der Besichtigung wurde klar, dass das nicht stimmte. (sda)

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