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Opfer in Rotherham berichten über Verbrechen

Im Missbrauchsskandal in der englischen Stadt Rotherham haben weitere der 1400 Opfer öffentlich über die Taten gesprochen. Sie berichteten, wie sie von älteren Männern sexuell ausgebeutet wurden und erzählen von der Tatenlosigkeit der Polizei angesichts der Verbrechen.

Südostschweiz
28.08.14 - 19:31 Uhr

London. – Eine Anwaltskanzlei, die 17 der Opfer vertritt, hat Schadenersatzverhandlungen eingeleitet. Man sei zuversichtlich, aussergerichtliche Einigungen mit der Polizei und dem Jugendamt zu erzielen, berichtete die Zeitung «South Yorkshire Times» am Donnerstag.

Die Anwälte hatten bereits vor der Veröffentlichung des Untersuchungsberichtes am Dienstag 17 Mädchen vertreten, zwei weitere hätten sich nun angeschlossen. «Wir können nachweisen, dass die Gemeindeverwaltung und die Polizei Informationen nicht nachgegangen sind, die zur Festnahme von Tätern hätten führen können», sagte einer der Anwälte der Zeitung.

Keine Hilfe bei der Polizei

Andere mutmassliche Opfer bestätigten diese Darstellung. «Die Polizei sagte, ich lege es ja darauf an, und dass ich mir selbst keine Gefallen tun würde, wenn ich mit diesen Typen abhänge», berichtete eine heute 22-jährige Frau in der «Sun» vom Donnerstag.

Einer weiteren Frau haben die Ermittler ihren Angaben zufolge nur gefragt: «Und was erwartest du jetzt von uns?» Sie war damals 16, wie die BBC berichtete.

Zwischen 1997 und 2013 waren in der nordenglischen Stadt mit rund 260'000 Einwohnern etwa 1400 Kinder missbraucht und sexuell ausgebeutet worden. Eine unabhängige Untersuchung hatte das Ausmass des Skandals am Dienstag öffentlich gemacht und schwere Vorwürfe gegen Kinderschutz-Einrichtungen und die Polizei erhoben. (sda)

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