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Isländischer Vulkan Bárdarbunga schlummert wieder

Vorerst Entwarnung: Der Vulkan Bárdarbunga auf Island hat sich wieder beruhigt. Die Behörden hoben am Freitagnachmittag das Flugverbot über dem Berg wieder auf.

Südostschweiz
29.08.14 - 19:47 Uhr

Reykjavik. – Das teilte der Zivilschutz der Insel per Twitter mit. In der Nacht zum Freitag hatte der Vulkan wohl zum ersten Mal seit Beginn seismischer Aktivitäten vor zwei Wochen Lava ausgespuckt.

Der rund 2000 Meter hohe Bárdarbunga ist ein riesiger Vulkan, der unter dem grössten Gletscher Islands liegt. Isländische Meteorologen entdeckten nördlich des Gletschers Vatnajökull einen 900 Meter langen Riss, an dem das brodelnde Magma an die Oberfläche trat.

Grössere Aschemengen in der Luft wurden zunächst nicht registriert, so dass der Flugverkehr weitgehend unbeeinträchtigt blieb. Direkt über dem Vulkan gab es am Freitag jedoch ein Flugverbot.

«Bei einem Vulkan kann man nie vorhersehen, was passiert», sagte eine Sprecherin des Zivilschutzes der Nachrichtenagentur dpa. Wenige Stunden nach den Eruptionen nahmen die Aktivität offenbar ab.

Alarmstufe gesenkt

Das Meteorologische Institut hatte zunächst die höchste Alarmstufe Rot ausgelöst, was bedeutet: Ein Vulkanausbruch steht unmittelbar bevor oder ist im Gange und ein enormer Ascheausstoss ist zu erwarten.

Im Laufe des Freitags senkte das Institut den Alarm auf Orange herunter. Das bedeutet, dass der Bárdarbunga eine erhöhte oder steigende Aktivität mit erhöhtem Eruptionspotenzial zeigt.

Entscheidend für den Schritt war, dass die Behörden keine Asche in der Luft feststellen konnten. Die Partikel können im Extremfall zum Ausfall von Flugzeugtriebwerken führen.

Das über dem Berg verhängte Flugverbot umfasste einen Radius von 5,5 Kilometern und galt bis zu einer Höhe von 1,5 Kilometern. Die Flughäfen auf Island blieben vorerst geöffnet. «Es ist nur ein kleiner Bereich wirklich von der Eruption betroffen», erklärte die Zivilschutzsprecherin.

Asche bringt Flugverkehr zum Erliegen

Beim Ausbruch des Gletschervulkans Eyjafjallajökull 2010 waren so grosse Aschemengen in den Luftraum geschleudert worden, dass der Flugverkehr in weiten Teilen Europas mehrere Tage zum Erliegen kam.

Ein Ausbruch des Vulkans Bárdarbunga könnte weitreichende Folgen haben. Auf dem Berg befindet sich der bei Touristen beliebte Gletscher Vatnajökull.

Tritt die Lava unter dem Eis los, könnte sie das Eis zum Schmelzen bringen und schwere Überschwemmungen auslösen. Zu dem Ausbruch in der Nacht kam es jedoch fünf Kilometer vom Gletscher entfernt in einem Gebiet ohne Eis. (sda)

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