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Gotthard-Linie bleibt einen Monat gesperrt

Die SBB-Gotthardlinie bleibt nach dem Felssturz in Gurtnellen vom Dienstag etwa einen Monat gesperrt. Dies sagte SBB-Sprecher Reto Kormann am Mittwoch auf Anfrage.

Südostschweiz
06.06.12 - 13:54 Uhr

Gurtnellen. – Weitere Felsmassen drohten herabzustürzen, «sehr wahrscheinlich» seien deshalb Sprengungen notwendig, sagte Kormann. Anschliessend werde man Felsanker setzen, bevor mit den Aufräumarbeiten begonnen werden könne. Und erst danach werde man schauen, welche Arbeiten an den Geleisen und an der Fahrleitung erforderlich seien.

«Wir haben hochgerechnet, dass all dies mindestens einen Monat dauern wird», sagte der SBB-Sprecher. «Das bedeutet rund einen Monat Sperrzeit.»

Sehr stark beeinträchtigt von der Sperrung sei der Güterverkehr. Momentan seien zehn Güterzüge in der Schweiz abgestellt und weitere zehn in Deutschland.

«Wir sind mit Österreich und Frankreich am Prüfen von Alternativrouten», sagte Kormann. Die Kapazität am Simplon sei zurzeit leider eingeschränkt, weil dort sowohl auf Walliser als auch auf italienischer Seite Bauarbeiten im Gange seien.

Die Such- und Bergungsarbeiten für den 29-jährigen Urner Arbeiter, der beim Felssturz verschüttet wurde, konnten wegen der genannten Gefahren noch nicht gestartet werden. Vorerst wurden einzig unbegleitete Suchhunde ins Gebiet geschickt.

Der Vermisste war am Dienstagmorgen kurz vor 09.00 Uhr zusammen mit zwei Kollegen verschüttet worden, als 2000 bis 3000 Kubikmeter Gestein auf die Geleise der Gotthardlinie stürzten. Die drei waren im Gebiet mit Felssicherungsarbeiten beschäftigt. Zwei von ihnen konnten unmittelbar nach dem Felssturz verletzt geborgen werden. (sda)

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