×

Gewitterfront trifft Schweiz weniger heftig als erwartet

Die Gewitterfront, die am Freitagabend und in der Nacht auf Samstag über die Schweiz zog, war weitaus weniger heftig als befürchtet. Pech hatten zwei Frauen in Biel - die eine wurde von einem Blumenstock getroffen, die andere mit heissem Öl übergossen.

Südostschweiz
27.08.11 - 17:49 Uhr

Bern. – Dass das Unwetter nicht so schlimm war wie erwartet, hatte seinen Grund. Vor der Kaltfront sei aus bodennahen Schichten Kaltluft eingesickert, sagte Peter Binder von MeteoSchweiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Dies habe die Gewittersituation stark entschärft.

Dennoch kam es in einigen Teilen der Schweiz zu starken Gewittern mit Hagelschlag und Böen von über 100 Stundenkilometern. Betroffen war vor allem der Raum Nordwestschweiz nördlich der Linie Bern-Schaffhausen. Im öffentlichen Verkehr kam es am Freitagabend zu kleineren Störungen.

Das Unwetter forderte in Biel zwei Verletzte. Eine Passantin wurde von einem Blumenstock am Kopf getroffen, der von einem Fenstersims im dritten Stock eines Gebäudes geweht wurde. Eine Frau zog sich zudem Verletzungen zu, als sie mit heissem Öl in Berührung kam. Eine Friteuse war an einem Marktstand von einem herumwirbelnden Zelt getroffen worden und umgekippt.

Blitzeinschläge verursachten in der Nacht auf Samstag zwei Brände, die beide von den Feuerwehren schnell gelöscht werden konnten. In Hergiswil NW schlug der Blitz in ein älteres Einfamilienhaus ein und setzte den Dachstock in Brand. Es entstand grosser Sachschaden.

Die alleine im Haus wohnhafte Frau konnte sich rechtzeitig ins Freie retten und die Polizei alarmieren. Auch bei einem Blitzeinschlag in die Küche eines Wohnhauses in St. Margrethenberg SG entstand ein Sachschaden von mehreren zehntausend Franken. Personen wurden nicht verletzt.

Nördlich der Alpen sanken die Temperaturen von über 30 Grad am Freitagnachmittag auf 9 bis 12 Grad am Samstagmorgen, wie der Wetterdienst MeteoNews mitteilte. Im Tessin gab es nochmals eine Tropennacht. Unterschiedlich waren die registrieren Niederschlagsmengen. Diese betrugen zwischen 5 und 40 Liter pro Quadratmeter.

Am Samstagvormittag gab es nasse Schneeflocken bis unterhalb von 2000 Metern, was laut MeteoNews im August eine Seltenheit darstellt. Zwischen dem Gotthardgebiet und dem Unterengadin wurden zwischen 5 bis 15 Zentimeter Neuschnee gemessen.

Einzelne Pässe waren am Samstagmorgen schneebedeckt. Der Furkapass musste bis 11 Uhr sogar gesperrt werden. Der Bund hatte am Freitag erstmals eine Unwetterwarnung ausgegeben. (sda)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR