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Die Menschheit ist für Hitzewellen mitverantwortlich

Der vom Menschen verursachte Klimawandel kann Hitzewellen verstärken. Dies geht aus einer im «Bulletin of the American Meteorological Society» veröffentlichten Studie hervor.

Südostschweiz
30.09.14 - 16:04 Uhr

Washington. – Mehrere Forscherteams hatten unter anderem 16 verschiedene extreme Wetter- und Klimaereignisse aus dem Jahr 2013 untersucht, darunter fünf Hitzewellen.

Menschliche Aktivitäten wie etwa das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas verstärkten die Häufigkeit und Schwere von Hitzewellen deutlich, teilte die US-Behörde für Ozeanographie und Atmosphäre NOAA mit. NOAA-Wissenschafter hatten die Studie mitverfasst. Bei der Hitzewelle in Australien 2013 hätten dies fünf voneinander unabhängige Untersuchungen gezeigt.

Hitzewellen dreimal häufiger

Seit 1984 hat sich den Forschern zufolge aufgrund des menschlichen Einflusses die Zahl der Hitzewellen in Australien verdreifacht. «Die Beweise sind ziemlich beeindruckend», sagte Mitautor Peter Stott von der britischen Meteorologie-Behörde. «Es ist schwer vorstellbar, dass wir ohne Klimawandel solche Temperaturen hätten.»

Das Risiko, dass extreme Hitze und extreme Trockenheit in Australien zusammen auftreten, werde sich sehr wahrscheinlich vom Zeitraum 1861-1901 bis zum Zeitraum 1993-2033 versiebenfachen, heisst es in der Studie. Bei anderen extremen Wetterereignissen wie Dürren, Starkregen und Stürmen war der menschliche Einfluss weniger klar nachzuweisen.

Auch in Europa wurden mehrere Klimaereignisse untersucht, darunter der sehr heisse und trockene Sommer 2013 in Westeuropa. Hier habe der vom Menschen ausgelöste Klimawandel - in Kombination mit natürlichen Schwankungen in der Temperatur der Wasseroberfläche im Nordatlantik - eine grosse Rolle gespielt.

Für die starken Regenfälle im Frühling 2013 in den oberen Flussgebieten der Donau und Elbe fanden die Forscher dagegen keinen Hinweis auf menschliche Ursachen. Auch Orkan «Christian», der im Oktober 2013 über Norddeutschland und Dänemark hinweggefegt war, sei zwar stark und ungewöhnlich gewesen, so die Forscher. Er liege aber im Bereich der über viele Jahrzehnte beobachteten Schwankungen bei Stürmen. (sda)

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